Therese Willstedts Inszenierung nach dem seit 1928 zum Kult gewordenen Roman ist bezaubernd. Das Ensemble kann bei dieser Dramatisierung glänzen.
Therese Willstedts Inszenierung nach dem seit 1928 zum Kult gewordenen Roman ist bezaubernd. Das Ensemble kann bei dieser Dramatisierung glänzen.
Sie sind rar, solche Theater-Aufführungen, aber es gibt sie doch – bei denen alles passt, die noch Stunden danach die Fantasie anregen. Am Sonntag konnte man Derartiges im Akademietheater erleben, bei „Orlando“, der dritten Premiere unter dem neuen Burgtheater-Direktor. Die Schwedin Therese Willstedt hat sie inszeniert und einen zauberhaften, pausenlose 110 Minuten langen Abend daraus gemacht. Mühelos sah das aus, aber man sollte sich darin nicht täuschen.
Vielleicht hat die Regisseurin das sogar einkalkuliert. Wesentlich für ihren Erfolg ist aber, dass die Textfassung von Tom Silkeberg das Poetisch-Dramatische klug aus der dichten Prosa vondestilliert. Die Dichterin, die in den Jahren zuvor den modernen Roman mit der konsequenten Verwendung des Bewusstseinsstroms entscheidend mitprägte, hat sich mit diesem Satyrspiel von der nervösen Anspannung zu befreien versucht, die sie ihr Leben lang quälte. Gewidmet ist „Orlando.
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