Man könne die Situation der Gletscher nicht schönreden, sagen die Experten des Österreichischen Alpenvereins: Die Schmelze schreite „dramatisch“ voran, alleine im Vorjahr haben Österreichs Gletscher im Durchschnitt um 28,7 Metern an Länge verloren. In der 132-jährigen Messgeschichte war das Gletscherhaushaltsjahr 2021/22 das ungünstigste von allen.
„Dieses Ergebnis erklärt sich aus der Kombination unterdurchschnittlicher Schneemengen im Winter und einer erneut langen und sehr warmen Schmelzperiode, die schon an der Monatswende Mai/Juni einsetzte und bis in den September hinein andauerte“, analysieren Gerhard Lieb und
Andreas Kellerer-Pirklbauer, Leiter des Alpenvereins-Gletschermessdienstes. Hauptberuflich sind die beiden Experten am Institut für Geographie und Raumforschung an der Universität Graz tätig.BMI/J. Makowecz, Simon SchoepfAlle 89 Gletscher, die von den 24 ehrenamtlichen Alpenvereins-Gletschermessern und ihren rund 50 Helfern beobachtet wurden, verloren auch – überwiegend beträchtlich – an Fläche und Volumen.
„Das Haushaltsjahr 2021/22 gehört in Hinblick auf Witterung und Schnee zu den ungünstigsten in der Geschichte der Gletscherforschung“, analysieren Lieb und Kellerer-Pirklbauer. „Der aktuell und in Zukunft wohl weiter herrschende drastische Gletscherschwund macht langfristig die österreichischen Alpen so gut wie eisfrei – optimistisch wird dies im Jahr 2075 sein, wahrscheinlich aber deutlich früher. Die Gletscher zehren noch von Eisreserven der Vergangenheit.
„Wenn das der Fall ist, hören die Gletschermessungen auf, weil es einfach zu gefährlich wird, sie durchzuführen. Es gibt dann zwei Szenarien: Entweder der betreffende Gletscher wird weiterhin durch Fotovergleiche beobachtet, um dadurch zu sehen, ob er größer oder kleiner geworden ist. Oder er wird aus dem Programm genommen“, erklären Lieb und Kellerer-Pirklbauer.
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