Der IS reklamiert den Angriff auf die Crocus City Hall für sich. Hier erklärt Terrorismusexperte Hans-Jakob Schindler, wie glaubhaft das ist und warum Präsident Putin Warnungen ignorierte.
Herr Schindler, der „Islamische Staat“ reklamiert den Angriff auf das Veranstaltungshaus bei Moskau für sich. Wie glaubhaft ist das?
Die Attacke hat alle Merkmale einer Attacke des IS. Noch am Freitagabend veröffentlichte die Terrormiliz über ihre Propaganda-Kanäle auf den sozialen Medien ein Statement, in welchem die Gruppe die Verantwortung für den Anschlag übernahm. Dieses Statement war spezifisch in Bezug auf den Ort, das Vorgehen und das Detail, dass die Angreifer nach dem Anschlag fliehen konnten.Die US-Regierung hat mitgeteilt, dass sie am 7.
Zugleich veröffentlichte die US-Botschaft eine Erklärung, in der sie ihre Staatsbürger in Russland aufforderte, öffentliche Großveranstaltungen, inklusive Konzerte zu meiden. Leider wies damalsIm Unterschied zu anderen IS-Ablegern weltweit, die durch Loyalitätsbekundungen von schon existierenden Terrorgruppen entstanden, wurde ISKP durch „Islamischen Staat“ direktDazu wurden schon 2014 Abgesandte aus Syrien und dem Irak nach Afghanistan geschickt.
Nach Medienberichten soll es sich bei den Tätern in Moskau um Tadschiken handeln. Dies ist ein weiteres Indiz, das auf ISKP hindeutet. Deren seit 2020 in Europa verhafteten Kämpfer stammten in der Mehrzahl aus Zentralasien, mit einem sehr hohen Anteil an Tadschiken.Ja. Meine Organisation, das Counter Extremism Project , beobachtet seit mehreren Jahren täglich den Propaganda-Output von ISKP in Afghanistan.
Leider wird die russische Propagandamaschinerie aus dem Anschlag das machen, was benötigt wird. Schon jetzt wird eine parallele Realität durch die russischen Behörden aufgebaut. Daher ist nicht davon auszugehen, dass von russischer Seite zur Aufklärung des Vorgangs glaubhafte Beiträge gemacht werden.
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