Wieder will ein Staat seine Interessen mit Gewalt durchsetzen. Aserbaidschan schickt seine Truppen nach Berg-Karabach. Ein Flächenbrand ist nicht ausgeschlossen.
Die Lage zwischen den beiden Kaukasus-Ländern ist höchst kompliziert.sieht sich als Schutzmacht der Landsleute in Berg-Karabach und hatte deren Unabhängigkeit, die freilich von keinem UN-Staat anerkannt wird, militärisch unterstützt. Das hatte Aserbaidschan in mehreren bewaffneten Auseinandersetzungen korrigiert. Jetzt ist Baku dort weitgehend Herrin der Lage, allerdings herausgefordert durch die Minderheit, die sich dem Diktat Aserbaidschans nicht beugen will.
International wird Armenien von Russland, Aserbaidschan von der Türkei unterstützt. Beide Länder halten bewaffnete Einsätze für ein legitimes Mittel, nationale Interessen durchzusetzen. Und beide halten sich für dominante Regionalmächte in diesem Gebiet. Der Machtkampf und das nach militärischen Erfolgen erreichte Übergewicht Aserbaidschans erschwert eine Konfliktlösung. Der Waffenstillstand jedenfalls hat sich als sehr brüchig erwiesen.
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