US-Astrophysiker haben im Zentrum der Milchstraße Hunderte eindimensionale Fäden entdeckt, mehrere Lichtjahre lang und wohl mehrere Millionen Jahre alt. Die Forscher sprechen von einem überraschenden Fund.
Die Filamente sind gigantische, eindimensionale Fäden, die sich in der Nähe des zentralen supermassereichen Schwarzen Lochs unserer Galaxie, Sigattarius A*, befinden. In den 1980er-Jahren entdeckte Yusef-Zadeh mit Kollegen zuerst solche Strukturen, die vertikal zum Schwarzen Loch stehen. Im vergangenen Jahr berichteten er und Kollegen in weiteren Studien von fast 1000 vertikalen Filamenten.
Die Strukturen in der nun entdeckten Population sind genauso wie die zuvor bekannten eindimensional und können mit Radiowellen beobachtet werden. Doch sie sind viel kürzer, etwa fünf bis zehn Lichtjahre lang statt 150 Lichtjahre. Und sie stehen nicht vertikal, sondern horizontal oder radial zur galaktischen Ebene und breiten sich wie die Speichen eines Rads vom Schwarzen Loch aus.
Laut der Forschung von Yusef-Zadeh und seinen Mitarbeitenden sind die Filamente nicht zufällig. »Wir glauben, dass sie durch eine Art Abfluss einer Aktivität entstanden sein müssen, die vor einigen Millionen Jahren stattfand«, sagt Yusef-Zadeh. »Es scheint das Ergebnis einer Interaktion dieses ausströmenden Materials mit Objekten in seiner Nähe zu sein.« Doch die Arbeit an den neu entdeckten Strukturen habe gerade erst begonnen.
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