Auch Jüdinnen und Juden wollten einst den Sozialismus aufbauen. In Berlin blickt eine Sonderausstellung auf ein selten betrachtetes Thema.
Alice Zadek mit Tochter Ruth und Neffe David Hopp auf der Stalinallee , ca. 1956 Foto: Gerhard Zadek; Jüdisches Museum Berlin, Schenkung von Ruth Zadek
„Jüdisch in der DDR“ heißt die Sonderausstellung im Jüdischen Museum in Berlin. Dieses behandelt damit ein eher selten dargestelltes Kapitel jüdischer und deutscher Geschichte. Beim Rundgang durch die 800 Quadratmeter messende Schau wird schnell deutlich, dass es die eine jüdische Sicht im zweiten deutschen Staat nicht gab.
In der Ausstellung hängen ein paar Skier an der Wand. Sie gehörten einmal Werner Kussy, der mehrere Konzentrationslager überlebt hatte und sich nun bei der jüdischen Gemeinde in Dresden engagierte. Die Sportgeräte waren 1953 seine Tarnung. Angeblich befand er sich in den Winterferien in Thüringen, tatsächlich flüchtete er nach West-Berlin. Er hatte Angst vor der zweiten Verfolgung.
Jüdisches Leben als permanenter Verdachtsfall für die Stasi Reisetruhe von Josef und Lizzi Zimmering, 1930er bis 1940er Jahre; Leihgabe der Familie Zimmering Foto: Roman März Die Ausstellung nähert sich ihrem Thema biografisch an. Nicht nur Cathy Gelbin spricht dort oder das anfangs erwähnte Ehepaar Zimmering. Da werden Dutzende kleine und große Geschichten erzählt. Sie zeugen von der Enge für Juden in diesem Land, aber auch von den Versuchen eines Ausbruchs, womit in diesem Fall nicht unbedingt die Ausreise in den Westen gemeint ist. Und von der Vielfalt der jüdischen Stimmen.
Wie die Jüdischen Gemeinden im Westen Deutschlands, so litten auch die nur acht Gemeinden in der DDR an einer wachsenden Überalterung. Hinzu kam bei ihnen der dauernde Schwund durch diejenigen, die sich für den Westen entschieden und ausreisten. Der 1945 noch im Exil geborene Schriftsteller Thomas Brasch gehörte zu ihnen. Er verließ das Land 1976 kurz nach der Biermann-Ausbürgerung.
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