CDU-Amtsinhaber Rhein grenzt sich im hessischen Landtagswahlkampf von der AfD ab. Die Fehler seines Parteichefs Friedrich Merz machen ihm zu schaffen.
Wahlkampf von Friedrich Merz überschattet: Boris Rhein will Hessens Ministerpräsident bleiben Foto: Andreas Arnold/dpa
Am verregneten Tag im Freibad sind auf den Stehtischen bunte Badeenten platziert. Aufmerksam verfolgt der Ministerpräsident die Präsentation des örtlichen DLRG-Vorsitzenden: 580 Mitglieder hat der Verein, die Hälfte davon Kinder und Jugendliche. Mehr als 100 Schwimmkurse stemmen Verein und Stadt jährlich. Bürgermeister Lars Keitel, ein Grüner, lobt die Förderprogramme des Landes für Gemeinden, die ihre Hallen- und Freibäder erhalten.
Rheins Tour durch Hessen steht bislang unter keinem guten Stern, nicht nur wegen der Großwetterlage. Immer wieder hat CDU-Parteichef Friedrich Merz für Irritationen gesorgt. So ernannte er die Grünen zum „Hauptgegner“. Dabei regiert die Hessen-CDU seit zehn Jahren geräuschlos mit den Grünen und würde die Zusammenarbeit gerne fortsetzen. „Merz wird falsch verstanden, er hat das nur für die Politik auf Bundesebene gesagt“, stellt Rhein klar.
Im Tross von „Boris“ und „Hendrik“ KommunalpolitikerInnen, CDU-Abgeordnete aus Bund und Ländern, Bauernpräsident, Waldbesitzer, NachwuchssportlerInnen und als größte Gruppe rund 50 akkreditierte JournalistInnen. „Ist in Berlin nichts los?“, witzelt Wüst, doch auch er weiß, weshalb sie hier sind.
Doch statt dass diese Kritik an Faeser im Mittelpunkt stand, musste Rhein zur besten Sendezeit die Irritationen ausräumen, für die Merz am Abend zuvor gesorgt hatte. „Die Brandmauer zur AfD steht“, versicherte Rhein. „Keine Zusammenarbeit, nirgends!“, so seine Botschaft.
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