Brasiliens Präsident in China: Lula und Xi kuscheln mit Distanz

China und Brasilien wollen enger kooperieren. Es geht vor allem um die Wirtschaft, doch nicht nur. Im Westen wird die Annäherung kritisch gesehen.

Die Präsidenten Xi Jinping und Lula da Silva am 14. April in Peking Foto: Ricardo Stuckert/Handout/reuters

Bereits am Dienstag war Lula nach China aufgebrochen – mit einer beachtlichen Delegation: Neben sieben Ministern, fünf Gouverneuren und mehrere Abgeordneten waren auch 200 Un­ter­neh­me­r*in­nen an Bord. Eigentlich wollte Lula, der einstige Gewerkschaftsführer, schon vor drei Wochen nach China fahren, musste seine Reise aber wegen einer Lungenentzündung verschieben.

Auf einer Pressekonferenz sagte Lula: „Jeden Abend frage ich mich, warum alle Länder ihren Handel auf den Dollar stützen müssen. Warum können wir nicht auf der Grundlage unserer eigenen Währungen Handel treiben?“ Für Lula, der seit 100 Tagen im Amt ist, ist die Reise auch innenpolitisch wichtig. Um seine ehrgeizigen Wahlversprechen umsetzen zu können – Verringerung der Armut, Investitionen in Bildung, mehr Arbeitsplätze – ist er auf den einflussreichen Agrarsektor und gute Beziehungen zu China angewiesen. Etliche Ver­tre­te­r*in­nen des eigentlich eher rechts stehenden Agrobusiness sind mit Lula in China unterwegs.

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