Mit einer schwimmenden Barrikade will China philippinische Fischer von einer Lagune im südchinesischen Meer fernhalten. Doch Peking geht es um mehr. Einschätzungen von Korrespondent Christoph Giesen.
Diese Aufnahmen der philippinischen Küstenwache sind der mutmaßliche Beweis für eine neue chinesische Provokation: Sie sollen eine 300 Meter lange Schwimmbarriere im südchinesischen Meer zeigen. Damit würden philippinische Fischer an der Einfahrt in eine Lagune beim Scarborough Riff gehindert. Mehrere Schiffe der chinesischen Küstenwache bewachten die Bojen-Kette. Philippinische Beamte sprachen am Montag davon, die Barriere entfernen zu wollen, diese sei illegal.
Christoph Giesen, DER SPIEGEL: »Interessant ist dabei, dass China und die chinesische Führung mit unserem europäischen Blick auf die Dinge ja fast schon bizarr argumentiert, nämlich historisch. Das heißt also, da wird dann angebracht zu sagen: Im 16. Jahrhundert hat aber irgendwie ein nachweislich heute Chinese diese und jene Insel zuerst betreten. Also ist es chinesisches Territorium, und wir bestehen darauf.
Christoph Giesen, DER SPIEGEL: »Was wir sehen, ist eine über Jahre stattfindende Politik der Nadelstiche. Die Volksrepublik China versucht dieses Territorium des Südchinesischen Meeres klar als das ihrige abzugrenzen. China geht davon aus, dass etwa 80 Prozent des Südchinesischen Meeres China gehören und damit auch die wirtschaftliche Ausbeutung dessen China zusteht.
Diese Anfang September von der Nachrichtenagentur Reuters gefilmten Aufnahmen sollen zeigen, wie chinesische Schiffe versuchen, der philippinischen Küstenwache und Fischkuttern den Weg zu versperren. Es sei beinahe zur Kollision gekommen, als eine Versorgungsmission versucht habe, dieses auf Grund gelaufene philippinische Kriegsschiff zu erreichen.
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