Vor Jahren erfand Dieter Kosslick für die Berlinale ein Sonderformat zum Thema Kulinarik. Dann ging das Geld aus. Jetzt führt der 75-Jährige die Reihe in Brandenburg weiter.
Die einstigen Venus-Lichtspiele waren in den 1930er-Jahren aus dem umfunktionierten Saal des Gasthofes Zum deutschen Kaiser hervorgegangen. Nach 1945 wurde das Kino verstaatlicht, 1991 geschlossen, nachdem sich kein neuer Betreiber gefunden hatte.Ex-Berlinale-Chef, über Frankreich und Italien
Mit dem „Kulinarischen Kino“ hatte Kosslick 2007 im Rahmen der Berlinale als Sonderformat eine Filmreihe zu Genuss und Geschmack sowie Ökologie und Agrikultur entwickelt. Nach einem Film mit dem Schwerpunkt Essen und Kulinarik wurde im Anschluss ein passendes Gourmetmenü serviert. 2019 wurde das „Kulinarische Kino“ laut Kosslick aufgrund von Sparmaßnahmen eingestellt.Die Reihe ist weitestgehend ausverkauft.
Eine Entwicklung, die der 75-Jährige sehr bedauerte. Auf Schloss Neuhardenberg hat er seit einigen Jahren deshalb unter dem Namen „Kulinarik trifft Kino“ ein ähnliches Format etabliert. „Ich habe die Reihe geliebt, deshalb habe ich einfach weitergemacht“, erklärt Kosslick.Nun also das Comeback in Beelitz. „Wir haben keinen Premierenstress, sondern zeigen entspannt einfach schöne Filme“, sagt Kosslick über das Konzept.
Im Anschluss geht es für die Gäste für ein jeweils passendes mediterranes, französisches oder indisches Menü ins benachbarte Deutsche Haus. Abgeschaut habe er sich die Kombination aus Genussdestinationen wie Italien und Frankreich, verrät Kosslick. „Dort geht man nicht einfach nur ins Kino, sondern dazu immer auch schön essen.“ Im Mittelpunkt des Erlebnisses solle in Beelitz die jeweilige Länderküche stehen.