Die Corona-Warn-App war zwischenzeitlich die letzte Eintrittskarte in das, was vom Leben noch übrig war. Und jetzt? Wird sie offiziell in den Ruhestand geschickt. Eine Verabschiedung von AngelikaSlavik
Wenn man sich jetzt fragt, ob man sie vermissen wird, denkt man natürlich an diesen Tonfall."Zwei Risikobegegnungen" stand dann da auf leuchtend rotem Grund, so subtil wie vorwurfsvoll, dass man sich gleich selbst fragte, wo, zur Hölle, man sich denn eigentlich wieder rumgetrieben habe.
Am 1. Juni ist es nun vorbei mit ihr, die Corona-Warn-App wird in den Schlafmodus versetzt. Die Warnfunktion wurde schon vor ein paar Wochen deaktiviert, nun können auch keine Impf- oder Testzertifikate mehr hinzugefügt oder aktualisiert werden. Auch Updates gibt es nicht mehr. In der aktuellen Lage sei ein Weiterbetrieb nicht sinnvoll, heißt es aus dem Bundesgesundheitsministerium.
Man erhoffte sich einen Durchbruch im Kampf gegen die Pandemie. Daraus wurde nachweislich nichts. Ob die App wenigstens ein bisschen geholfen hat? Die Bilanz ist umstritten: 60 Millionen PCR- und 180 Millionen Antigen-Testergebnisse wurden über die App geteilt. Ob und wie viele Infektionen damit verhindert wurden, ist unklar, die FDP verlangt deshalb eine Evaluierung.
Auch gesellschaftlich war ihre Stellung kompliziert. Zwischenzeitlich, als die 2G-, 3G- und 3G-plus-Regeln aufkamen, waren die Corona-App und die darin gespeicherten Impf- und Testzertifikate die einzige Eintrittskarte in das, was vom Leben noch übrig war. Die App war es aber auch, die die Gesellschaft teilte: In Geimpfte und Ungeimpfte, in Getestete und Ungetestete, in die mit Eintrittskarte und die mit Eintrittsverbot.
Man kann die Corona-Warn-App natürlich weiterhin behalten. Vielleicht weil die digitalen Impfzertifikate dort gespeichert sind, sie werden auch nicht gelöscht. Vielleicht aber verwendet man sie fortan auch als Mahnmal: eine digitale Erinnerung an schlechte Zeiten. Bis sie, irgendwann, vom nächsten Handywechsel dahingerafft wird.
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