Berlin - Es gibt fast nur Jubel oder herbe Kritik am neuen Staatsbürgerschaftsrecht der Ampel. Berlin-Korrespondent Harald Baumer weist in seinem Kommentar darauf hin, dass Ausländerpolitik immer gleichzeitig freundlich und hart sein sollte.
Es wird ja schließlich auch von den Einzubürgernden auch verlangt, den Lebensunterhalt für sich und die Familie bestreiten zu können. Grundlegende Deutschkenntnisse und ein Bekenntnis zur Verfassung gehören ebenso dazu. Wobei Letzteres natürlich schnell dahingesagt ist, um an den gewünschten Pass zu kommen.
Wenn die Opposition darauf hinweist, dass die Ampel-Politik eine Schlagseite in Richtung Aufnahme/Einbürgerung hat, stimmt das ebenfalls. Es ist sehr ärgerlich, wie stark die Widerstände innerhalb der Koalition immer noch sind, bei Asylbewerbern aus Ländern mit einer Anerkennungsquote nahe Null eine schnellere Prüfung an den EU-Außengrenzen zuzulassen.
Die Mehrheitsgesellschaft wird aber nur dann mit großzügigeren Vergabe von deutschen Pässen einverstanden sein, wenn sie den Eindruck hat, dass nicht jede und jeder hier bleiben darf - egal, ob ein Asyltitel vorliegt, Straftaten begangen wurden oder die Betroffenen am liebsten die Scharia hier einführen würden.
Freundlichkeit und Härte sind die beiden Seiten der Ausländerpolitik. Wer nur das eine oder das andere sieht, wird dem Problem nicht gerecht.
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