Michel Franco dürfte zu den grausamsten Regisseur*innen der Gegenwart gehören. Glücksmomente zwischen seinen Figuren entpuppen sich meist als trügerische Illusionen oder abgekartetes Schauspiel. Katastrophen lassen die gewohnte Ordnung aus den Fugen .
” ein idyllischer Urlaub und ein Familienunternehmen zerfielen, wagt sich Franco nun an ein brisantes Beziehungsdrama. „” erzählt von einer Liebe, die nicht sein soll und nur nach einer Verzögerung des eigenen Unglücks strebt.
Hat der demente Saul sie damals wirklich an der Highschool vergewaltigt? Oder hat auch Sylvia Probleme mit der Erinnerung? Grausam, wie eingangs beschrieben, ist Francos Drama auch deshalb, weil er ein weiteres Mal eine verstörend distanzierte Inszenierung an den Tag legt. Relativ zu Beginn sitzt Jessica Chastain allein zurückgelassen im Waldstück. Sie bricht in Tränen aus. Wo andere Filmschaffende nun zu großen Mitleidsgesten neigen würden, beobachtet Franco solche Szenen aus der Ferne. Seine Protagonistin zeigt er von hinten, sie verbirgt ihr Gesicht.
Das ist ein sehr zurückhaltendes, ruhiges, enorm facettenreiches Spiel! Gerade Chastain, die nicht nur wegen ihres letztjährigen Oscar-Gewinns für „“ zu den beeindruckendsten Schauspielerinnen der Gegenwart gehört, füllt ihre Figur mit beachtlichem Leben.
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