Eigentlich wollte Präsident Macron ein neues Kapitel mit den ehemaligen Kolonien aufschlagen. Aber er war zu inkonsistent. Nun wird ihm dafür, nicht erst im Niger, die Rechnung präsentiert.
Damit ist die von Präsident Charles de Gaulle einst erdachte französische Variante des Postkolonialismus endgültig gescheitert. Frankreichs Größe sollte nach dem Zweiten Weltkrieg auf der Weltbühne erhalten bleiben, indem man sich die Kolonien nach deren Unabhängigkeit als exklusive Einflusssphäre sicherte.Frankreich versprach militärischen Schutz vor Putschversuchen.
Präsident Macron hatte sich durchaus bemüht, ein neues Kapitel aufzuschlagen, und mit seinen Initiativen in Frankreich Tabus gebrochen: Er entschuldigte sich für die Untätigkeit französischer Truppen beim Völkermord in Ruanda und ordnete die unabhängigein Algerien und Ruanda an, um die Grundlage für eine neue Erinnerungs- und damit Außenpolitik zu schaffen. Aber das sind Langzeitprojekte, deren Wirkung sich nicht sofort entfaltet.
Gleichzeitig kam immer wieder die Arroganz der ehemaligen Kolonialmacht und die mittlerweile schon legendäre Inkonsistenz der Politik Macrons durch. So wie im Tschad, wo Macron noch 2021 eine dynastische Amtsfolge unterstützte und den Sohn eines Langzeitdiktators im Amt begrüßte. Zum afrikanisch-französischen Gipfel in Montpellier 2021 hatte Präsident Macron Vertreter afrikanischer Zivilgesellschaften eingeladen. Dies war Teil der neuen Afrika-Strategie Frankreichs.Was Frankreichs Afrika-Politik nun zu Fall bringt, ist eben jene jahrzehntelange Unterstützung für die alten postkolonialen Eliten und Machthaber. Ehrlicherweise muss man aber auch sagen, dass diese oft um jeden Preis an der „Arbeitsteilung“ mit Frankreich festhalten wollen.
Die Wut vieler junger Menschen in Westafrika richtet sich in erster Linie gegen ihre eigenen korrupten, undemokratischen politischen Führer. Selbst wenn diese durch Wahlen an die Macht gekommen sind, ist das keine Garantie dafür, dass sie anschließend Demokratie fördern und Korruption bekämpfen.Es hat etwas Tragisches, dass Frankreich seine intime Beziehung zu Westafrika nicht konstruktiver gestalten konnte.
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