„Einwecken“ ist im deutschsprachigen Raum schon seit Generationen ein Begriff fürs Einkochen. Und jetzt, nach der Insolvenz der Glasfirma Weck? Martin Zips erklärt, wie Namen zum Deonym werden.
Kennt noch jemand Josef Wiener, den Schöpfer des original"Wiener Ideal-Vervielfältigers?" Seine"sensationelle Erfindung" bewarb der Mann im Jahr 1911. Er habe den"besten Apparat zur Herstellung von Plänen, Zeichnungen, Noten und Schriftstücken" geschaffen, behauptete Wiener. Anders gesagt: Hätten sich Drucker und Kopierer nicht durchgesetzt, würde man heute vielleicht vom Wienern sprechen, wenn man Vervielfältigen meint.
Ein Deonym zu schaffen, also einen allgemein verständlichen Begriff, welcher auf dem Namen einer Person, einer Firma oder eines Produktes basiert, ist auch heute noch der Traum jeder Marketingabteilung. Weltweit zerbrechen sich Experten den Kopf und ihre künstliche Intelligenz darüber, wie man es wohl hinbekommen könnte, einen knackigen Gattungsbegriff zu schaffen.
Und manchmal gelingt es: Das Papiertaschentuch, welches ab dem 20. Jahrhundert das Stoff-Fazinettel ablöste, hieß irgendwann Kleenex oder Tempo. Und der Klebefilm wurde mal zum Tesa, zum Sellotape oder zum Tixo. Besonders schnell gingen googeln, photoshoppen oder netflixen in den deutschen Sprachgebrauch ein, weil man für derlei Dinge noch keine Wörter hatte.
Als besonders Erfindernamen-affin erwies sich bei Deonymen über die Jahrhunderte hinweg neben dem Mordhandwerk und der Religion die Wissenschaft. Hier wird auch heute noch geröntgt, pasteurisiert und galvanisiert, was das Zeug hält. Alles mal ursprünglich Familiennamen! Oder der Kaiserschnitt. Er soll mit Julius Caesar zu tun haben, der angeblich durch einen solchen auf die Welt kam.
Was die Haltbarkeit von Deonymen angeht, sind Prognosen freilich schwierig: Stand"Diesel" gerade noch für Fortschritt, steht es jetzt für Feinstaub. Auch Casanova oder Don Juan leuchten als Gattungsbegriffe nicht mehr ganz so hell."Einwecken" dürfte vorerst bleiben.
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