Möbel, Schmuck und Kunst: Das Nazi-Regime brachte die jüdische Bevölkerung im großen Stil um ihr Hab und Gut. In Bremen soll nun ein bundesweit einzigartiges Mahnmal daran erinnern.
Eine Skizze von Evin Oettingshausen zeigt, wie das «Arisierungs»-Mahnmal zukünftig aussehen wird.Ein neues Mahnmal erinnert in Bremen an die systematische Enteignung und Ausraubung der Juden während der Zeit des Nationalsozialismus. „Wir müssen uns auf vielen Ebene fragen, wie wir mit diesem Erbe umgehen wollen.
Es ist nach Angaben des Bremer Senats das erste Mahnmal bundesweit, das explizit die Enteignung, den Abtransport und die Verwertung jüdischen Eigentums thematisiert.Das Mahnmal nach einem Entwurf von Evin Oettingshausen steht an der Weser - also dort, wo Schiffe damals die geraubten Möbel und Gegenstände aus den besetzten Ländern in Westeuropa nach Bremen brachten.
Die Idee zum Mahnmal hatte Henning Bleyl, nachdem der Schweizer Logistikkonzern Kühne und Nagel bei einer Feier zum 125-jährigen Firmenjubiläum die Verwicklungen beim Transport des jüdischen Raubguts aussparte.
In Bremen soll die Erinnerungskultur fortgeführt werden. „Derzeit wird eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die dem Senat Vorschläge machen wird, in welcher Struktur das Thema umgesetzt werden sollte“, teilte ein Sprecher des Kultursenators mit. Evin Oettingshausen und Henning Bleyl wollen derweil auf eigene Initiative erinnerungspolitische Radtouren zu Orten in Bremen anbieten, die mit der Beraubung der jüdischen Bevölkerung verknüpft sind.
Nationalsozialisten nannten die Beschlagnahme, den Abtransport und den Verkauf des Hab und Guts von deportierten oder geflohenen Juden „M-Aktion“. Das M stand für Möbel. Profiteure waren das NS-Regime, aber auch Speditionen, Museen oder Privatpersonen.
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