Vor 43 Jahren wurden der jüdische Verleger Shlomo Lewin und seine Freundin Frida Poeschke in Erlangen ermordet. Der Täter kam aus der Neonazi-Szene. Nun zeigt sich: Ein Verfassungsschutz-V-Mann war nah dran am Täter & den Mordvorbereitungen. via BR24
Als der Erlanger Rabbiner Shlomo Lewin am 19. Dezember 1980 die Tür öffnet, fallen sofort Schüsse aus der Maschinenpistole. Lewin wird im Oberkörper und im Kopf getroffen. Der damals 69-Jährige sackt im Eingangsbereich seines Bungalows zusammen - seine Freundin Frida Poeschke eilt aus einem anderen Zimmer dazu. Auch sie wird mit mehreren Schüssen ums Leben gebracht. Dann verschwindet der Täter.
Doch nun ist ein bislang unbekanntes, als geheim eingestuftes Dokument des bayerischen Verfassungsschutzes aufgetaucht, das belegen soll, dass der Geheimdienst einen V-Mann im unmittelbaren Umfeld des Täters führte - und wohl über die Mordvorbereitungen unterrichtet war. Das Papier liegt der Bundestagsabgeordneten Martina Renner und ihrem wissenschaftlichen Mitarbeiter Sebastian Wehrhahn vor, die dazu einen Artikel in der Wochenzeitung "Die Zeit" veröffentlichten.
Auch bei dem kurz danach verübten Doppelmord wurde ein selbst gebauter Schalldämpfer genutzt. Es steht also die Frage im Raum, ob der Geheimdienst wenige Tage vor dem Mord wusste, dass auf Schloss Ermreuth offenbar Schalldämpfer hergestellt wurden und von einer Gefährdungslage hätte ausgehen müssen. Denn solche Quellenberichte übermitteln V-Leute dem Verfassungsschutz in der Regel zeitnah.
Den Richtern habe er vorgetragen, dass er "im Dezember 1980, also kurz vor dem Erlanger Doppelmord, in Schloss Ermreuth die Utensilien zum Bau eines Schalldämpfers entdeckt hatte". So berichteten es damals Gerichtsreporter der "Nürnberger Nachrichten" . Doch das Gericht glaubte am Ende Hoffmanns Darstellung, er habe damals den Prototyp für eine Schalldämpfer-Produktion angefertigt, die er im Libanon habe errichten wollen.
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