Ein Jahr danach: Feuerwehrmann rettet viele Flut-Opfer, doch ein schlimmer Gedanke quält ihn bis heute
Auf dem Weg an die Ahr flogen Schönauer und der Pilot des Hubschraubers über den Rhein und die Mosel. „Immer noch kein Hochwasser zu sehen“, erinnert sich der Feuerwehrmann.Als sie am Campingplatz Stahlhütte an der Ahr ankamen, waren bereits Kollegen von ansässigen Feuerwehren, Wasserwacht und weitere Einsatzkräfte vor Ort. Das Wasser war schon über das Ufer getreten, Autos, Campingwägen schwammen in der braunen Brühe.
Als Schönauer den Mann auf einer freien, sicheren Fläche absetzte, stürmte ein anderer Mann auf ihn zu und bat ihn, die gehunfähige Schwiegermutter aus dem Haus zu retten.Schönauer erklärte ihm, dass er aktuell keinen Funkkontakt mehr zum Pilot habe und er vermute, dass der Sprit nicht mehr ausreichen würde. „Deswegen gab ich ihm kurzerhand das Gurtsystem, mit dem er versuchen konnte, seine Schwiegermutter selbst zu retten.
Sein bewegendstes Erlebnis war, als er acht Menschen aus dem Dachboden eines Wohnhauses befreite. „Der Älteste war 80 Jahre. Das Wasser stieg gerade so schnell hoch, wie er die Leiter mit Gehstock hochschaffte.“ Die Menschen hätten in zehn Zentimeter hohem Schlamm die ganze Nacht ausgeharrt, bis endlich Rettung kam. „Neben dem Wasser ist jeder Baumstamm, der vorbei schwimmt eine Gefahr“, sagt der Feuerwehrmann erschüttert. Die gesamte Familie konnte gerettet werden.
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