Fondshäuser wollen gegen LindeAG-Rückzug votieren unioninvestment, DekaInvestment und DWS_Group sehen die Rückzugspläne des Linde-Konzerns von der Deutschen Börse kritisch. Sie halten das Plazet der außerordentlichen HV nicht für ausgemacht.
hei/jsc Frankfurt – Der Industriekonzern Linde stößt vor der außerordentlichen Hauptversammlung am 18. Januar mit seinen Plänen zum Delisting in Frankfurt auf Widerstand von großen deutschen Fondsgesellschaften. Union Investment will „einen starken Finanzplatz“ und hat „kein Interesse am Ausbluten der obersten Börsenliga“, wie Fondsmanager Arne Rautenberg, der seit Jahresbeginn das Flaggschiff UniFonds leitet, im Gespräch mit der Börsen-Zeitung sagt.
Auch andere deutsche Fondsgesellschaften kritisieren die Pläne. „Wir werden gegen das Delisting stimmen“, sagt Ingo Speich, Leiter Nachhaltigkeit und Corporate Governance bei Deka Investment . Das Delisting zeige deutlich, dass letztlich Praxair Linde übernommen habe und nicht umgekehrt. „Es war eine Übernahme durch die Hintertür“, sagte er. „Bei der Übernahme von Praxair hatte Linde diesen Schritt ausgeschlossen.
Die DWS steht den Plänen ebenfalls „äußerst kritisch“ gegenüber. „Die Signalwirkung für den Finanzplatz ist nicht zu unterschätzen“, warnt Corporate-Governance-Experte Hendrik Schmidt. Die Kosten einer Börsennotierung in Frankfurt fielen für einen Konzern wie Linde kaum ins Gewicht und taugten daher nicht als tragendes Argument für einen Rückzug. Ein Dax-Abschied könne Investoren dazu bewegen, die Aktie zu verkaufen.
Union-Investment-Fondsmanager Rautenberg geht nicht davon aus, dass der geplante Dax-Abschied von Linde ein Selbstläufer ist. „Die 75-Prozent-Schwelle ist schon eine Hürde. Ein solches Abstimmungsergebnis ist nicht als gegeben anzusehen.
Die Unwucht im Dax, die dazu führt, dass die Linde-Aktie immer wieder mit der Kappungsgrenze kollidiert, hat allerdings aus Sicht von Rautenberg auch hausgemachte Ursachen. Während das Linde-Management die Strategie des Unternehmens „sehr deutlich auf den Shareholder Value fokussiert“ habe, seien andere Dax-Werte „mehr mit sich selbst beschäftigt oder berücksichtigen spezielle Interessen von Großaktionären und Familiengesellschaftern“.
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