Die Formel 1 geht mit einem Berg von Problemen in die Winterpause. Sie ist zu teuer, zu kompliziert, den privaten Teams geht das Geld aus, die Motorenproblematik bleibt ungelöst.
Die Formel-1-WM-Saison ist mit einem reichlich langweiligen Finale in Abu Dhabi zu Ende gegangen.
Genau so verständlich ist es, wenn Red Bull im Frühjahr statt der 1,6-Liter-V6-Turbo-Hybrid-Aggregate lieber die 2,4-Liter-V8-Saugmotoren von 2013 zurückhaben wollte, mit denen vier Fahrer- und vier Konstrukteurs-WM-Titel und 50 GP-Siege gefeiert wurden. Und was hat die Umstellung gebracht? Mercedes dominiert nach Belieben. Renault blamiert sich kläglich, von Honda gar nicht zu reden. Um 165 Plätze ist allein Alonso in diesem Jahr strafversetzt worden.Aber die leisen Turbo-V6 mit ERS und ihren komplizierten Energierückgewinnungssystem bringen die Privatteams an den Rand des finanziellen Ruins.
Kann es sich die Formel 1 in diesem Zustand auf die Dauer leisten, die zwei finanziell auf sicheren Beinen stehenden Red Bull-Teams zu vergraulen? Die angeblich so professionelle Formel 1 hat immerhin nach zwei Jahren schon herausgefunden, dass die Turbos zu wenig Krawall machen. Dazu hätte man nur beim ersten Test im Februar 2014 ein paar Leute auf den Tribünen zu fragen brauchen.
War die Formel 1 nicht als Kampf Mann gegen Mann gedacht? Warum wird heute jeder Fahrer mit Kampfgeist bestraft, sogar Max Verstappen dafür, dass er seinen Gegner Button gestern nicht kampflos vorbei gelassen hat?Auch Alonsos Kollision in der Startrunde gegen Maldonado blieb nicht ohne Folgen. Selbst das Überfahren der weissen Linie beim Verlassen der Box wird geahndet, selbst wenn weit und breit kein Gegner zu sehen ist.
Dann könnte man ja die Rennen verkürzen. Gestern waren zumindest die Positionen der ersten drei sowieso schon nach einer Runde einzementiert. Weil in der MotoGP noch Motorsport nach alter Väter Sitte geboten wird. Weil das Reglement überschaubar ist: 1000 ccm, Einheitsreifen, Einheits-Elektronik. Überschaubare kosten: 2017 darf ein Leasing-Paket für zwei Komplett-Motorräder samt sieben Motoren pro Saison pro Fahrer nur noch 2,2 Millionen Euro kosten.