Berliner Maßschneiderinnen und Handwerker erzählen von langen Wartelisten – auf denen mehr und mehr weibliche Namen stehen.
Ein Luxus, den sich niemand mehr leistet? Aber nein! Maßschneiderinnen und Handwerker erzählen von langen Wartelisten – auf denen mehr und mehr weibliche Namen stehen.Agnes Schorer steht in ihrem Atelier und kann es nicht verstehen. „Diese zuletzt so populär gewordene Idee eines sogenannten Boyfriend-Looks“, sagt sie und legt die Stirn in denkerische Falten. „Ich begreife das einfach nicht.
Manuela Leis sitzt im Schneidersitz auf einem alten Rattansessel, als sie das erzählt, eine schier endlose Reihe an Papierschnittmustern hängt ihr im Rücken. Seit 2017 führt die Schneiderin, die ihr Handwerk an der renommierten Kunst- und Modeschule Herbststrasse in Wien erlernte, ein eigenes Atelier in„Mich auf ein einziges Teil zu limitieren, war natürlich ein Wagnis“, sagt sie.
„Ich begrüße es sehr, dass immer mehr Frauen zu uns kommen“, sagt der Maßschuhmacher, der sein Handwerk unter anderem bei der legendären Wiener Schuhmacherei Scheer gelernt hat. Männer seien eher ängstlich, gerade was exaltierteres Schuhwerk angeht. „Frauen gehen mit dem Thema ein bisschen spielerischer um, sie haben Spaß daran, da muss es nicht immer nur der schwarze Oxford oder der braune Derby sein.
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