Österreich war eines von nur drei Ländern in der EU, die in den vergangenen drei Jahrzehnten mehr in den Ausbau des Eisenbahnverkehrs investiert haben als in die Straßen-Infrastruktur. Das geht aus einer deutschen Studie hervor, die im Auftrag von Greenpeace durchgeführt wurde. Dennoch findet die Umweltorganisation vor allem kritische Worte für Österreich und fordert die Reaktivierung von Strecken und Bahnhöfen, die seit 1995 geschlossen wurden, weil sie unrentabel waren.
Während in den Jahren 1995 bis 2018 europaweit das Straßennetz um über 30.000 Kilometer gewachsen sei, sei das Schienennetz im gleichen Zeitraum um mehr als 15.000 Kilometer geschrumpft, hat Greenpeace berechnen lassen.
In den Jahren 2018 bis 2021 habe sich diese Schere etwas geschlossen: Die 30 europäischen Länder hätten in den Ausbau des Straßenverkehrs um ein Drittel mehr investiert als in den Bahn-Ausbau. Österreich, Belgien, Dänemark, Frankreich, Italien, Luxemburg und das Vereinigte Königreich haben demnach in diesen vier Jahren sogar mehr in den Bahnverkehr investiert als in den Straßenverkehr.
"Nun sind die Landesregierungen gefordert: Vor allem im Schlusslicht Niederösterreich müssen stillgelegte Regionalbahnstrecken wieder reaktiviert werden", meint Marc Dengler von Greenpeace Österreich. Dabei kommt es nach Ansicht der Umweltorganisation nicht darauf an, ob die Strecken rentabel sind.
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