Bis vor ein paar Jahren wurden niedergemetzelte Kitze als Kollaterlaschäden in Kauf genommen. Nun aber fliegen freiwillige Helfer Wiesen mit einer Drohne samt Wärmebildkamera ab, um die Rehe vor dem Tod durch Mähdrescher zu bewahren.
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Alle Handgriffe sitzen, es dauert keine zehn Minuten, da schickt Pilot Christian Kientsch die grün und rot blinkende Drohne in den Himmel, der sich im Osten schon hellblau färbt. Er und Copilot Christian Prange schauen auf den großen Bildschirm im Kofferraum ihres Wagens."Stopp!" Kientsch hat etwas entdeckt. Es ist ein Hase,"da sieht man sogar die kalten Hasen-Ohrwaschel", scherzt er.
scheint nun Rettungen in größerer Zahl zu ermöglichen. Laut einer Umfrage, die der Bayerische Jagdverband voriges Jahr durchgeführt hat, retteten Jägerschaft und Landwirte 2021 gut 90 000 Kitze und andere Wildtiere.Es ist gar nicht so einfach, das kleine Kitz unter den Korb zu bekommen. V.l. Michael Straub, Jäger Franz Romis und der Hebertshauser Bürgermeister Richard Reischl haben alle Hände voll zu tun.
Vor dem ersten Einsatz hat das Team mit einem Plastikkitz geübt, jetzt, nach zuletzt 20 geretteten Kitzen, geht es schon flott: Der erste fängt das Rehlein mit dem Kescher, vorsichtig wird es, berührt nur mit Gras, darunter hervorgezogen und bekommt einen Wäschekorb übergestülpt. Die unerwartet lauten Schreie, die das zarte Tier dabei ausstößt, gehen durch Mark und Bein.