30 Annäherungs- und Betretungsverbote musste die Polizei im Bezirk allein im Mai aussprechen. Das ist allerdings ein Ausreißer nach oben. Im Juli waren es dann „nur“ 12. Bezirkspolizeikommandant Major Horst Schmutzer, als Mitglied des Landestrainerteams für Gewalt in der Privatsphäre ein Experte für diesen Bereich, glaubt aber nicht, dass die Gewalt so stark zunimmt, sondern eher die Sensibilität der Betroffenen und vor allem auch ihres Umfeldes.
Im Vorjahr hat die Polizei im Bezirk insgesamt 186 Annäherungs- und Betretungsverbote verhängt, im Corona-Jahr 2020 waren es 182, 2019 „nur“ 101 und heuer bis Ende Juli 119. Aussprechen können es Beamtinnen und Beamte, wenn ihrer Einschätzung nach eine Gefährdungssituation vorliegt. Der mutmaßlich Gefährder muss 14 Tage lang zur gefährdeten Person und auch zu deren Wohnung mindestens 100 Meter Abstand halten – das gilt österreichweit.
Für Schmutzer ist das Annäherungs- und Betretungsverbot ein effektives Instrument, um vor allem aus Konflikten im familiären Umfeld Druck herauszunehmen. „Die Betroffenen halten sich meist daran und absolvieren auch die vorgeschriebene sechsstündige Beratung beim Verein Neustart.“ Sollte sich ein Gefährder dieser verweigern, droht ihm eine Verwaltungsstrafe.
Die Zusammenarbeit der Organisationen, die im Bezirk mit dem Thema Gewalt in der Privatsphäre zu tun haben – Polizei, Verein Neustart, Gewaltschutzzentrum und Behörde – funktioniert ausgezeichnet. „Wir sind gut vernetzt und haben regelmäßige Kooperationstreffen. Wenn man sich persönlich kennt, dann ist es auch leichter, in schwierigen Situationen gemeinsam Entscheidungen zu treffen“, sagt Schmutzer.
Mehrere Polizistinnen und Polizisten sind im Bezirk schon entsprechend ausgebildet. „Das Ziel wäre es, einen oder eine auf jeder Dienststelle zu haben“, sagt Schmutzer. Sowohl Opfer als auch Gefährder bekommen übrigens beim ersten Einschreiten der Polizei auch ein Merkblatt mit den für sie wichtigsten Informationen überreicht.
Schmutzer ist der Ansicht, dass die Sensibilität der Bevölkerung für die Thematik zunimmt und ruft auch dazu auf, nicht wegzuschauen. „Wenn jemand auf der Straße sieht, wie eine Frau geschlagen wird, oder auch den begründeten Verdacht hat, dass zum Beispiel eine Nachbarin Gewalt ausgesetzt ist, dann bitte unbedingt die Polizei rufen.“
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