Nicht einmal Maiplakate an den Wänden der Universität erscheinen zulässig.
Die Wiener Universität wird entpolitisiert. Man erfährt heute, daß eine Maiversammlung sozialdemokratischer Studenten, die auf der Universitätsrampe hätte stattfinden sollen, vom Rektorat untersagt worden ist. Nicht einmal Maiplakate an den Wänden der Universität erscheinen zulässig. Man gibt sich derart den Anschein, als sei die Universität wirklich dazu da, daß dort gelehrt und gelernt werde.
Es gab weder Rundspruchsendestationen noch käufliche Empfangsapparate. Die Amateure waren daher notgedrungen Bastler geworden. Es kann nicht geleugnet werden, daß dies für ein Land, das zur Ausnützung der Wasserkräfte für die Erzeugung elektrischer Energie übergeht, von großem Vorteil ist. Es darf aber nicht vergessen werden, daß wie jede andere auch die Radiotechnik nur Hilfsmittel für einen höheren Zweck schafft.
Hausmittel aller Art verlocken zur Probe, ob sie wirklich so verjüngend und erfrischend wirken, wie die Freundin verspricht. Die „vegetarische Woche“ soll den Körper entgiften, die Milch- und Obsttage häufen sich, die Wasserkuren aller Art beginnen beim gewöhnlichen Trinkwasser, das - sechs Gläser täglich - zur „Spring-Cleaning-Kur“ verwendet wird. Mit Kleie und Mandelöl, Eidotter, Eiklar und Olivenöl werden allerlei Hautpackungen gebraut.
Aber wozu solchen Idealen nachhängen, es ist ja ganz zwecklos. Wenn man das Pech hat, eine altmodische Hausfrau zu sein, dann hat man ganz andere Frühjahrssorgen. Und nun gelingt es ihm, diesen Blick wirklich aufzufangen. Er kommt von jenem Jungen, den man mit so vielen anderen in die Leichenkammer gebracht hat. Das ist kein Toter! Auch kein aus seiner Ohnmacht Erwachter.
In einem einzigen Bezirk wurden an den beiden Osterfeiertagen nicht weniger als 53 Arretierungen wegen Alkoholexzessen vorgenommen und wenn man sogar geneigt wäre, dies zum Teil wenigstens darauf zurückzuführen, daß jetzt behördlicherseits in solchen Fällen die Zügel mit gutem Grund ein wenig straffer genommen werden, so bleibt noch genug übrig, um zu konstatieren, daß die düsteren Wolken am ökonomischen Himmel viel zu viele nicht daran...
„Nein, weder lassen sich solche Einzelerkenntnisse noch sind die Prinzipien seines Denkens und seiner Methode allgemein anerkannt. Man muß noch weiter gehen: Nicht nur ist hier fast alles in der Schwebe geblieben, sondern dieser umfassende und gewaltige Geist stand doch unter sehr bestimmten Schranken.
Vollgestopft sind die Züge aus Wien nach dem Süden abgerollt und die Schlafwagenplätze waren seit Wochen vergeben. Das Stammpublikum der Kärntnerstraße, der Karlskirche und des Rings hält jetzt seinen Bummel zwischen Venedig und Sizilien. Vorher, so lange der Francs tief stand, war die französische Riviera stark besetzt.
Er will sich von seinem Alter nicht unterjochen lassen und von seinen dreiundachtzig Jahren nicht abhängig sein. Der Kaiser ist jedoch durch seine Anlagen und durch seine Erfahrung, was der Wiener einen gescheiten Menschen nennt.
Als Vorbedingung für unsere Reparationsleistungen bezeichnet der Sachverständigenbericht die Wiederherstellung der wirtschaftlichen Einheit Deutschlands.
Es scheint, daß in der Mitte des 18. Jahrhunderts ein französischer Pirat, namens Peter Duval, sein Unwesen im Golf von Biscava trieb und daß kein Handelsschiff zwischen St. Malo und der spanischen Küste vor ihm und seinem kleinen 100-Tonnen-Schiff „Geier“, das aber vier Geschütze und 120 Mann an Bord führte, sicher war.
So wurde gestern im Senatsausschusse, der die Amtsführung des früheren Attorney General Daugherty untersucht, auch die Gebarung mit dem sequestrierten duschten Eigentum angegriffen. Ein Zeuge behauptete, daß das auf den Philippinen beschlagnahmte deutsche Eigentum zu lächerlich geringen Preisen verkauft und nicht einmal ein Zwangsverwalter bestellt worden sei.
Die Demonstration der Hofräte wäre ein einzigartiges Schauspiel gewesen. Der Plan, der ursprünglich bestanden hatte, ist aufgegeben worden, und die hohen Beamten der Zentralstelle werden sich damit begnügen am morgigen Nachmittag eine Deputation zum Bundeskanzler zu entsenden, damit die Regierung auf diese Weise auf die Wünsche und Interessen dieses Teiles der öffentlichen Angestellten besonders aufmerksam gemacht werde.
Wir nahmen Gelegenheit, Geheimrat Frosch über die Resultate seiner neuen Arbeiten zu befragen, und er hatte die Liebenswürdigkeit, und im Beisein Professor Dahmens darüber wie folgt Auskunft zu geben: Die Bekämpfung der Krankheiten und Seuchen hat bisher unter dem Umstande gelitten, daß man noch immer zum großen Teil ihre eigentlichen Erreger nicht kannte und nicht wußte, welche Eigenschaften der Ansteckungsstoff hatte.
Der Aufschwung des Eishockeysports in Wien ist ein ganz riesiger. Die Zahl der Mannschaften, die an der Meisterschaft dieses Jahres teilnahmen, betrug zwölf gegen sieben im Vorjahre. Die aktiven Eishockeyspieler und Jungmannschaften kann man mit etwa 500 annehmen - gegen 50 vor zwei Jahren.
Die österreichischen Vereine haben national einheitliche Spieler. Nimmt man die Zusammensetzung der Berliner Schlittschuhklubmannschaft, so findet man unter den sechs Kämpfern derselben 3 Schweden, 1 Schweizer und 2 Deutsche. Der Nachteil eines derartigen Teams tritt in dem Augenblick zutage, in dem es sich um Nationalkämpfe handelt, an denen nur Angehörige der Nation teilnahmsberechtigt sind.
Die Regierung willkommte durch ihren Vertreter den Grundgedanken des Gesetzes, nahm aber Anstoß an der Formulierung und versprach, ihrerseits möglichst bald eine ähnliche Vorlage einzubringen. Die Vorlage der Regierung werde anerkennen, daß die Gerichte bei Entscheidungen, die sich auf ein Kind beziehen, beide Elternteile als gleichberechtigt zu behandeln, und sich nur um das zu kümmern haben, was für das Kind am besten sei.
Der Schuhmachermeister Karl Weigersdorfer aus Hinterstoder ist um Mitternacht von Samstag auf Sonntag über eine Felswand abgestürzt und mit zerschmettertem Schädel tot liegen geblieben. Vor fünfzehn Jahren hatte Palästina etwa 700.000 Einwohner, heute sind es 1.100.000. Der Fortschritt dieser letzten fünfzehn Jahre ist auf allen Gebieten gewaltig. Jerusalem ist auf bald 100.000 Einwohner gewachsen. Tel Aviv ist zur zweitgrößten Stadt des Lande geworden, sein geistiges und wirtschaftliches Zentrum, und nach Smyrna und Beirut die größte Stadt der asiatischen Mittelmeerküste.
Was wird die nächste Folge des bayerischen Wahlergebnisses sein? Der Erfolg der Nationalsozialisten, der gestern abend in einer Bürgerversammlung von Ludendorff an der gleichen Stelle gefeiert wurde, von der aus vor einem halben Jahre das unheilvolle Zwischenspiel der Bierkellerrevolution seinen Ausgang nahm, ist groß genug, um ernste Sorgen zu erwecken; die augenblickliche Bedrohung der bayerischen Verfassung, die zugleich eine Bedrohung des Reiches gewesen wäre, ist jedoch...
Ist in der Republik, in unserer Zeit der Demokratie noch Platz für einen Ratgeber? Paßt die Rolle der Egeria in eine Epoche, wo scheinbar alles ans helle Licht der Oeffentlichkeit gezogen werden muß, und alles, was ohne Verantwortung und ohne parlamentarische Genehmigung arbeitet, verurteilt wird? Selbstverständlich kann niemand Ministern verbieten, sich bei einem hervorragenden Fachmann Anregung zu holen.
Die Klagen über die abnehmende Zufuhr mit Leichen sind nicht erst in den letzten Tagen aufgetaucht, und es ist kaum zu glauben, daß trotz der ernsten Mahnungen und Warnungen bisher nichts geschehen ist, um den Wünschen der Professoren, die sich mit den Wünschen der Hörerschaft vollständig decken, Rechnung zu tragen.
Schon ist es spät, aber noch ist es nicht zu spät, und die Stillegung des Anatomischen Instituts hintanzuhalten. Es muß jetzt mit doppelter Kraft dafür gesorgt werden, daß es nicht weiterhin an Studienbehelfen fehle, daß die Arbeiten am Seziertisch in vollem Umfange fortgesetzt werden können. Lässigkeit würde sich bitter rächen.
Infolge dieses Vorfalles kam es am Tage der Eröffnung des Salons, am 1. November 1922, zu einer furchtbaren Szene zwischen den beiden, in deren Verlauf er das Arbeitsverhältnis kündigte. Er begab sich zu seinem Freund, dem Schriftsteller Fontenailles, der angesichts der furchtbaren Erregung des Künstlers ihn aufforderte, bei ihm zu übernachten, damit er sich nicht vielleicht in der Einsamkeit seiner Mansarde ein Leid antue.
Allerdings werden die Strafen, die heute verhängt wurden, kaum dazu dienen, die gewissenlosen Hetzer in der Zukunft abschrecken, den Geist der Auflehnung gegen die demokratische Republik zu ersticken und das Spielen mit Putschplänen endgültig abzustellen.
Max Baer, der Jude ist, steht in der Boxweltmeisterliste an zweiter Stelle. Er hat Max Schmeling besiegt und soll demnächst mit dem gegenwärtigen Weltmeister, dem Italiener Carnera, um die Weltmeisterschaft kämpfen. In dem Film “Männer um eine Frau” wird der Aufstieg eines riesenstarken jungen Mannes, der anfänglich Hausknecht in einem Wirtshaus ist, zum weltbekannten Boxer gezeigt.
Ich habe London erzogen, ich habe New York erzogen, Berlin und Wien, Moskau und Stockholm sind zu meinen Füßen. Aber ich bin zu alt, um Paris zu erziehen. Sie sehen, ich kenne Paris weit besser als die Pariser es kennen, und ich mag es gerade darum lieber. Kein Franzose, sondern ein englischer Dichter, William Morris, sagte mir einmal, Frankreich sei das schönste Land der Welt. Ich habe das gleichfalls gefunden, aber die Pariser schätzen es nicht im mindesten.
Ein paar Ziffern: Die eben fertiggestellten Tribünen in Colombes fassen 60.000 Menschen. 60.000 weitere sind als „zahlende Zaungäste“ vorgesehen. Die „unbezahlbaren“ werden jedenfalls auch diese Ziffer erreichen. Zur Beförderung dieser Menschenmassen ist ein Zugsverkehr vorgesehen, der per Stunde 20.000 Personen Genüge leisten kann. Dazu kommen die unzähligen Autos und „Taxis“. Drei Schiffsladungen Privatautomobile sind aus Amerika angemeldet.
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