Im Rausch der Nüchternheit: Das Leopold Museum zeigt Neue Sachlichkeit

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Im Rausch der Nüchternheit: Das Leopold Museum zeigt Neue Sachlichkeit
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Die Schau 'Glanz und Elend' versammelt Malerei der 1920er Jahre aus Deutschland und legt Parallelen zur Gegenwart nahe.

, sehen im Leopold Museum nicht wirklich glamourös aus. Braun-, Grau- und Rottöne, die viele der hier gezeigten Bilder dominieren, werden durch entsprechende Wandfarben noch verstärkt. Und hinter den grauen Herren mit Schmiss und Krücken, die George Grosz' prominent am Eingang platziertes Werk"Grauer Tag" bevölkern, entspinnt sich in Karl Hubbuchs Wimmelbild"Im Rausch des Irrens" ein wahres Pandämonium der Dekadenz und Übergriffigkeit.

Allerdings, das wird im Gang durch die Räume sehr deutlich, bedeutete die generelle Hinwendung zu mehr Sachlichkeit und Realismus keineswegs gleich die Abkehr vom Irrationalen, Rauschhaften oder dem Drastischen: Figuren wie George Grosz und Otto Dix standen exemplarisch für einen Blick, der tief in die Zwischenwelten und die Abgründe schaute.

Manchmal war der so genannte"Verismus", also die bildnerische Wahrheitssuche, von einem politischen Ziel getrieben, wollte das Leid der Arbeiter und Versehrten zeigen. Manchmal bedeutete Verismus auch Voyeurismus: Etwa in den schockierenden Bildern von Frauenleichen, die der Zeichner Rudolf Schlichter 1924 zu Papier brachte. Der damals gängige Titel"Lustmord" wurde in der Schau übernommen, heute würde man wohl"Femizid" sagen.

Man kann der Schau ankreiden, dass sie viele der heute wieder brisanten Themen - etwa die Debatte um Geschlechteridentitäten und queere Sexualität oder Zeichen des aufkeimenden Faschismus - nicht noch expliziter aus der historischen Materie herausschält: Generell behält sie die Atmosphäre eines kunsthistorischen Rundgangs, der auch einer Fokussierung auf die reine Malerei und die technische Brillanz vieler neusachlicher Künstler nicht entgegen steht.

Die Kälte und die ausgestellte Emotionslosigkeit, die in der Schau am besten in den Gemälden von Christian Schad zum Ausdruck kommt, war ein Rüstzeug gegen den Alltagswahnsinn - ebenso wie die Flucht in apokalyptische Welten und in kleine Refugien der Beschaulichkeit, denen die Ausstellung je eigene Kapitel widmet.

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