Der Südosten Mexikos war einst eine wasserreiche Region mit funktionierenden Ökosystemen. Doch der Klimawandel wird zunehmend spürbar.
EL BOSQUE taz | Cristina Pacheco hatte den Ausdruck „Klimawandel“ noch nie gehört, bevor das Meer ihr Haus verschluckte. Alles war zerstört außer einer gelb gestrichenen Abdeckung, die noch immer dem Ozean den Rücken zukehrt, wie auf Fotos zu sehen ist, die sie zeigt. In dem Loch, das der Haupteingang war, brechen sich die Wellen, und man kann die Wolken sehen. Die Betonabdeckung ist heute der einzige Hinweis darauf, dass Cristina und ihre Familie einmal ein Zuhause hatten.
Nach Informationen der Autonomen Universität Juarez in Tabaco ist das Meer in El Bosque in den letzten drei Jahren 200 Meter landeinwärts gekommen. „Vorher ist das Meer gekommen und hat sich wieder zurückgezogen. Aber plötzlich war das anders, das Meer kam und blieb an unserer Haustür. Da haben wir verstanden, was dieser Ausdruck Klimawandel bedeutet, den wir dauernd hören,“ sagt Cristina in einem Videotelefonat.
„Die Häuser im Dorf waren nicht der Grund für das, was geschehen ist, denn sie waren weit weg vom Strand gebaut. Aber wenn du die Ökosysteme veränderst, auch wenn es nur ein bisschen ist, setzt du eine Kettenreaktion in Gang, und die führt dann zu dem, was passiert“, erklärt Forscherin Lilia Gama. El Bosque wurde durch zwei weitere Faktoren verwundbar: das Steigen des Meeresspiegels und die Winterstürme, die immer stärker werden.
Zwischen Ölförderung und Biodiversität Wer betroffen ist, hofft auf eine Umsiedlung Foto: Greenpeace Mexico „Wenn es an den Flussmündungen und Stränden so flach ist, dann reicht ein relativ geringer Meeresspiegelanstieg, um das Wasser ins Landesinnere vordringen zu lassen“, erklärt Peter Girard, Vize-Sprecher von Climate Central.
Rekordzahl an Geflüchteten Das Internationale Beobachtungszentrum für Binnenvertriebene mit Sitz in Genf hat für das vergangene Jahr in Mexiko 7.723 aufgrund des Klimawandels intern Vertriebene gezählt. Das ist bei Weitem nicht der Höchststand: 2020 gab es in der Region außergewöhnlich viel Regen, und das sorgte auch für einen Rekord in der Zahl der Flüchtlinge. In Lateinamerika stehen Kuba, Brasilien und Kolumbien an der Spitze der Liste.
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