Lässt sich Migration begrenzen? Laut dem Experten Constantin Hruschka halten „brutalisierte Grenzen“ Menschen nicht von der Flucht ab. Die meisten wollen arbeiten, lernen, leben, sagt der Jurist – und plädiert für einen Vertrauensvorschuss.
Herr Hruschka, der globale Norden sperrt sich immer mehr dagegen, Menschen auf der Flucht aufzunehmen, die Aufhebung von „Title 42“ in den USA ist nur ein Beispiel. Lässt sich Flucht verhindern?
Oder die Variante, man müsse Afghanistan ja nicht verlassen: Wer sich den Taliban anpasst, sei nicht in Gefahr.ist Spezialist für europäisches und internationales Migrationsrecht und forscht zurzeit als Senior Researcher am Max-Planck-Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik in München.
Zwei junge Migranten aus Venezuela laufen dem Fluss Rio Bravo entlang in der Hoffnung, über den Stacheldrahtzaun in die USA gelangen zu können.Das wird nicht funktionieren. Die Menschen kommen ja, weil sie in Not sind. Schauen wir uns doch die Zahl derer an, die an der Grenze als Irreguläre aufgegriffen werden. Die Grenzen sind eher ein Symbol als ein Werkzeug, Einwanderung zu kontrollieren. Es ist ein legitimes Interesse von Staaten, ihre Grenzen zu kontrollieren.
Das gälte auch für Vorschlag Nummer fünf: Diese Staaten zu Türstehern Europas zu machen, die Migranten von der Überfahrt abhalten. Sie haben sowohl die Erfahrung des Forschers als auch Expertise durch Ihren jahrelangen Umgang mit Migrations- und Asylverwaltungen in Europa und mit den Menschen selbst, die kommen. Was müsste aus Ihrer Sicht passieren?
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