Linke-Co-Vorsitzende Martin Schirdewan über Ostermärsche, die Sehnsucht nach Frieden in Kriegszeiten und das Verhältnis seiner Partei zu Sahra Wagenknecht
Herr Schirdewan, lange war die Sehnsucht nach Frieden vieler Menschen in Deutschland und Europa nicht mehr so groß wie derzeit. Die Ostermärsche müssten eigentlich Zulauf haben, wie lange nicht. Was erwarten Sie?: Ich wünsche mir, dass möglichst viele Menschen auf die Straße gehen und ein kraftvolles Zeichen setzen für Frieden und gegen Krieg.
Im vergangenen Jahr waren selbst in großen Städten nur wenige Tausend Menschen zu Ostern auf die Straße gegangen. Ist die Gesellschaft zu bequem oder sind die Menschen desillusioniert?: Es gibt eine große Unsicherheit. Die Menschen haben Angst vor der Zukunft. Krieg macht mürbe. Doch der Wunsch nach Frieden wird nun an Ostern stärker mobilisieren als noch vor einem Jahr.hat die militärische Unterstützung des Westens massiv kritisiert.
Der Papst hat die Ukraine angesprochen, die weiße Fahne zu hissen, aber er hat nicht Putin aufgefordert, den Krieg zu beenden. Verkehrte Welt?: Vielleicht hat der Papst zu sehr an den weißen Rauch im Vatikan gedacht. Ich verstehe den Appell des Papstes eher als universellen Aufruf, dass wir uns zu Ostern wieder auf Frieden besinnen sollen und die Politik ihre Anstrengungen darauf ausrichten sollte. Das gilt für den Krieg in der Ukraine, aber auch für den Nahen Osten.
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