Wie die ersten 24-Stunden-Pflegerinnen aus Rumänien nach Österreich kamen - und was Franjo Tuđman damit zu tun hat.
Vergangene Woche war ich zu einem Runden Tisch in der Rumänischen Botschaft eingeladen, gediegenes Ambiente, Luster, Parkettboden. Das Thema war im Kontrast sehr ernst: Es ging um die 24-Stunden-Pflege. Um tausende Frauen – viele davon Rumäninnen – die ihr Leben aufspalten. In das Arbeiten in Österreich. Und den Alltag in der Heimat.
Einmal kam dann der damalige kroatische Ministerpräsident Franjo Tuđman auf Besuch. Was er ihnen geben könnte, fragte er die rumänischen Kroaten. Pässe antworteten sie. So wurden aus den rumänischen Staatsbürgern auch kroatische Staatsbürger. Und damit ging die Tür in den Westen auf. Kroaten durften sich in Österreich zwar nicht einfach niederlassen, aber sie durften visafrei einreisen.
In den vergangenen Jahren haben wohl rund 8000 Pflegerinnen den österreichischen Markt verlassen. Die Schätzungen sind nicht alle gleich. Aber ein Exodus geht vor sich. Sie finden in anderen Ländern bessere Arbeitsbedingungen. Mehr Gehalt. Eine sorgfältige Absicherung. Die Erbin Marlene Engelhorn will nun eine halbe Million Euro an die "IG24 – Interessengemeinschaft der 24-Stunden-Betreuer:innen" spenden. Diese Interessensgemeinschaft hat das Geld sehr nötig. Sie hat es sich zum Ziel gemacht, Lobbyarbeit für eine unsichtbare Gruppe zu machen.
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