Seit 2021 gibt es ein neues Verfahren für Anerkennungsleistungen nach Missbrauch in der katholischen Kirche. Betroffene kritisierten, dass es keine Widerspruchsmöglichkeit gegen die Höhe der Zahlung gab. Das soll sich ab 1. März nun ändern.
, weil Betroffene bisher die Leistungshöhe lediglich akzeptieren konnten, es aber kein Widerspruchsrecht gab. Betroffene prangerten immer wieder an, dass die Festsetzung der Leistungshöhe intransparent und wenig nachvollziehbar sei. Die Bescheide würden viele Betroffene ein weiteres mal retraumatisieren und die Kosten für eine psychologische Therapie würden die Höhe der Anerkennungsleistungen meist vielfach übersteigen.
Demnach können Betroffene in Zukunft "ihren einmaligen Widerspruch formlos über die unabhängigen Ansprechpersonen oder die für sie zuständige kirchliche Institution einlegen". Der Betroffene muss für seinen Widerspruch keine Begründung angeben. Auf Antrag erhalten die Betroffenen außerdem das Recht, auf Einsicht in ihre Verfahrensakten bei der Unabhängigen Kommission.
Der Aachener Bischof Helmut Dieser, er ist Vorsitzender der bischöflichen Fachgruppe für Fragen des sexuellen Missbrauchs und von Gewalterfahrungen, würdigte die konstruktive Mitarbeit des Betroffenenbeirats bei dieser wichtigen Verfahrensänderung. "Die Betroffenen haben jetzt die Gelegenheit, ihre Unterlagen bei der Unabhängigen Kommission zu prüfen.
"Anders als vor staatlichen Gerichten müssen Betroffene keinerlei Beweise, weder für den sexuellen Missbrauch noch für seine Folgen, erbringen. Es genügt, dass die Schilderung der Betroffenen plausibel ist", schreibt die Deutsche Bischofskonferenz. Maximal 50.000 Euro zahlt die katholische Kirche im Regelfall an Missbrauchsopfer. Der Mindestbetrag liegt bei 1.000 Euro.
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