Aber feiger Mord war es doch
In den frühen Achtzigern ist es nicht ungefährlich, Fußballfan zu sein. In einer Zeit hoher Jugendarbeitslosigkeit wächst eine „Null-Bock-Genration“ heran. Viele von ihnen finden sich in den aufkommenden Fanclubs wieder und suchen am Wochenende eine Möglichkeit, Dampf abzulassen. Es kommt an Bahnhöfen, in Innenstädten und im Stadion zu regelrechten Schlachten rivalisierender Fangruppen.
Allzu viele Bremer treten die Fahrt nicht an, im Sonderzug sollen es rund 200 gewesen sein. Als der Zug auf Gleis 14 am Hamburger Hauptbahnhof eintrifft, wird er schon erwartet. Von der Polizei – und von grölenden HSV-Fans. Bierdosen fliegen. Die Ordnungshüter verhindern tätliche Ausschreitungen, es bleibt bei verbalen. Die Bremer werden zur S-Bahn geleitet, die die Fanmassen in den Volkspark bringt.
Auf dem Weg zum Gästeblock werden sie nun überfallen, buchstäblich auf hinterhältigste Weise. Aus dem Nichts kommen Steine geflogen, es wird mit Leuchtkugeln geschossen und die Cola-Dosen, die durch die Herbstluft fliegen, sind mit Zement gefüllt. Der berüchtigte HSV-Fanclub „Barmbeker Löwen“, rechtsradikal unterwandert und von einem Hitler-Fan geführt, spielt die unrühmliche Hauptrolle in dieser Tragödie, auch Skinheads mischen mit.
Das Haus der Maleikas wird von Reportern belagert, als wäre alles nicht schon schlimm genug. Doch in einem solchen Fall kann wohl keiner mit seiner Trauer allein sein. Schnell konzentrieren sich die Ermittlungen auf die Löwen. Am 18. November stürmt ein Polizei-SEK das Klubhaus und nimmt 31 Mitglieder, die gerade eine Party feiern, fest. 16 werden als verdächtig ausgemacht. Im Dezember 1982 kommt es auf Betreiben der Vereine zum „Frieden von Scheeßel“, 200 Fans beider Lager schließen sozusagen Waffenstillstand.
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