Kurzfristig hat Industriekommissar Thierry Breton das Rheinmetall-Hauptwerk besucht. Der Rüstungskonzern will nun die Hälfte der benötigten Munition für die Ukraine liefern.
Sollte Rheinmetall von der EU-Kommission den Zuschlag bekommen, könnte es sich beim Volumen um einen der drei größten Einzelaufträge des Konzerns im Bereich Munition handeln. Den historisch bisher größten Munitionsauftrag hatte Rheinmetall im ersten Quartal 2022 von Ungarn erhalten. Zum Auftragswert hatte der Rüstungskonzern lediglich die Größenordnung von „mehreren hundert Millionen Euro“ genannt.
Rheinmetall liefert bereits an die ukrainischen Streitkräfte Munition und Waffensysteme. Die nun mögliche Ausweitung im Bereich Artilleriegranaten wäre aber ein Kraftakt, der einige Zeit in Anspruch nehmen werde. „Da wir die bestehenden Werke erweitern können, dürften diese Arbeiten in ein bis anderthalb Jahren abgeschlossen sein“, sagte der Vorstandschef.
Die Kosten für die Aufstockung der Produktion taxiert Papperger auf 200 bis 250 Millionen Euro. Bei einer Einigung mit der EU-Kommission kann er auf eine finanzielle Förderung aus den Sondermitteln hoffen. „Größtenteils würden wir das Geld in Deutschland investieren“, sagte er. Rheinmetall betreibt neben Deutschland Munitionsfabriken unter anderem in Südafrika und zukünftig auch in Ungarn. Zum Juli soll zudem die Übernahme der spanischen Expal Systems abgeschlossen werden; deren Kapazität hat Papperger bereits in die Zielmarke von 700.000 Schuss Artilleriemunition eingerechnet.
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