In der Lüneburger Heide eskaliert ein Streit unter Nachbarn. Ein Senior mit Jagdlizenz soll erst das benachbarte Ehepaar, dann sich selbst erschossen haben.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Polizei in die ehemalige Ferienhaussiedlung mit den weitläufigen Grundstücken im niedersächsischen Bienenbüttel gerufen wird. Bisher ging es immer um verbale Streitigkeiten zwischen einem Jäger und einem benachbarten Ehepaar.Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei hat der 85-Jährige den 62-jährigen Nachbarn und dessen 61 Jahre alte Ehefrau mit einer seiner Waffen erschossen.
Weitere Personen seien nicht involviert gewesen. Alle drei Getöteten wiesen Schussverletzungen auf. Die Staatsanwaltschaft sei über alle Ergebnisse der Tat nur wenige Kilometer südlich von Lüneburg informiert worden. Es gebe eine Vorgeschichte mit Streitigkeiten zwischen den Nachbarn, diese seien zuvor aber nicht ausgeufert. Die Anwohner hätten völlig überrascht und geschockt reagiert. „Sie konnten sich das nicht vorstellen, die Beteiligten wohnten in der idyllischen Siedlung schon seit Jahren“, sagte Richter. „Wir gehen von einer absoluten Kurzschlusshandlung aus.“Ein Pastor betreute die Anwohner seelsorgerisch.
Deshalb ging die Polizei nach eigenen Angaben bei dem Einsatz in der Lüneburger Heide mit einem hohen Maß an Umsicht vor. Spezialkräfte der Polizei aus Hamburg rückten mit einem gepanzerten Fahrzeug an - zudem ein Spezialeinsatzkommando aus Hannover. Gerichtsmediziner aus Hamburg kamen, zudem waren Kriminaltechniker mit weißen Anzügen im Einsatz.
Am Samstag waren die weiträumigen Absperrungen aufgehoben, Hundebesitzer gingen mit ihren Tieren in der Natur spazieren. Nur wenige Techniker waren auf dem Grundstück zu sehen.