Wenige Monate vor der Parlamentswahl in Pakistan greifen die Behörden hart durch. Ihre Pläne für Massenabschiebungen von Geflüchteten stoßen auf scharfe Kritik.
haben nach Regierungsangaben inzwischen mehr als 200 000 Afghanen das südasiatische Land verlassen. Der „Rückführungsprozess“ verlaufe reibungslos, sagte der geschäftsführende Innenminister Sarfraz Bugti der Deutschen Presse-Agentur am Samstag.
Unterdessen reißt der Strom der Rückkehrer nicht ab. Alleine am wichtigen Grenzübergang Torkham im Nordwesten des Landes haben täglich etwa 10 000 Afghaninnen und Afghanen das Land verlassen. Etwa 1000 von ihnen wären sonst von Abschiebung betroffen, der Rest verlasse Pakistan freiwillig, sagte ein hochrangiger Beamter der dpa. „Wir sind überwältigt von der Zahl der Menschen“, sagte der Beamte. Dutzende Fahrzeuge stauten sich an dem Grenzübergang.
Hilfsorganisationen warnen wegen des nahenden Winters vor kritischen Bedingungen für die Rückkehrer. Viele Familien hätten keinen Ort in Afghanistan, an den sie zurückkehren könnten und müssten den Winter voraussichtlich in Lagern in der Grenzregion verbringen. Zudem steckt Afghanistan ohnehin in einer schweren humanitären Krise.
Die Organisation Reporter ohne Grenzen warnte, dass auch rund 200 afghanische Medienschaffende von einer Abschiebung bedroht seien. Die Journalisten zurückzuschicken, werde ihr Leben gefährden, warnte RSF. Nach der Machtübernahme der Taliban im Sommer 2021 waren zahlreiche Reporterinnen und Reporter aus Angst vor Repressionen ins Ausland und auch nach Pakistan geflohen.
Die Flüchtlingsschutzorganisation Pro Asyl forderte die Bundesregierung auf, besonders bedrohten Afghaninnen und Afghanen wie versprochen aufzunehmen und den Prozess zu beschleunigen. „Viele Menschen mussten für die Aufnahmeverfahren Deutschlands und anderer Länder nach Pakistan fliehen“, sagte Alema Alema, Afghanistan-Referentin, laut einer Mitteilung. „Das Auswärtige Amt muss endlich dafür Sorge tragen, sie schnell rauszuholen.
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