Die Richtlinie zur Versorgung von Patienten mit Post-COVID soll Ende 2023 vorliegen. Zurzeit ist das System noch nicht gut auf die besonderen Herausforderungen durch dieses Krankheitsbild eingestellt.
Viele Patienten, bei denen das Virus massive gesundheitliche Spuren hinterlassen hat, fühlen sich von Ärzten nicht ernst genommen.Die Richtlinie zur Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Post-COVID ist auf einem guten Weg. Die Arbeiten im Gemeinsamen Bundesausschuss kommen gut voran, die Richtlinie wird wohl wie vorgesehen Ende des Jahres fertig, berichtete der Vorstandsvorsitzende der KV Nordrhein Dr. Frank Bergmann auf einer Fortbildungsveranstaltung der KVNo am Donnerstag.
Bergmann ist Mitglied des G-BA-Unterausschusses, der die Regelungen für eine berufsgruppenübergreifende, koordinierte und strukturierte Versorgung von Patienten erarbeitet. Hat der Ausschuss die Arbeit beendet, sind für Bergmann die Kassen am Zug. „Dann wird es auch darauf ankommen, dass die Verbände und Vorstände der Krankenkassen eine gute Versorgung im Rahmen der Richtlinie auch finanzieren werden“, betonte er.
Niemand sollte den Hausärzten bei dem schwierigen Krankheitsbild Post COVID die Kompetenz absprechen, sagte Dr. Matthias Schlochtermeier, Arzt für Innere- und Allgemeinmedizin in Hürth bei Köln. „Wir Hausärzte sind die echten Experten bei COVID-Erkrankungen, wir haben die meisten Patienten gesehen“, betonte er. Bei Post-COVID seien Diagnostik und Therapiesteuerung in Allgemeinpraxen gut aufgehoben, findet Schlochtermeier.
Die Patienten fühlen sich oft nicht ernst genommen, weil man die Symptome nicht sehen kann“, bestätigte Dr. Uwe Meier, der Vorsitzende des Berufsverbands Deutscher Neurologen. „Die Patienten haben das Gefühl, sie müssten sich ständig erklären und rechtfertigen, haben aber gleichzeitig nicht die nötigen Ressourcen, um das zu tun“, skizzierte Meier die Situation.
Wer Hilfe suche, müsse auch die passende Hilfe bekommen, betonte die nordrhein-westfälische Patientenbeauftrage Claudia Middendorf. Das Problem sei, dass COVID nach wie vor viele Rätsel aufgebe, das gelte auch für die Folgen der Erkrankung. „Man muss ehrlich zugeben: Unser Gesundheitssystem ist noch nicht optimal auf die Behandlung von Patienten mit Long COVID eingestellt.
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