Als Chef der satirischen Bierpartei machte Dominik Wlazny alias Marco Pogo politisch von sich reden. Nun hat er einen Achtungserfolg bei der österreichischen Präsidentenwahl errungen. Wird er den etablierten Parteien gefährlich?
. Erst in der Schlussphase meldete er einen Twitteraccount unter seinem bürgerlichen Namen an – wohl auch, damit die Wählerschaft, die ihn als »Marco Pogo« kennt, ihn auch auf dem Stimmzettel als »Dr. Dominik Wlazny« erkennen konnte.
Nur eine Handvoll Plakate ließ er in Wien aufstellen. Darauf hatte er Themen gedruckt wie Armut, häusliche Gewalt – und die Diskrepanz zwischen zahlreich errichteten Skiliften in Bundesländern wie Tirol und dem ausbleibenden Bau von Windrädern. Zuständig ist der Bundespräsident für solche Dinge nicht, Lösungen hatte Wlazny auch nicht wirklich parat, aber dafür eine Forderung: »Red ma drüber«.
Bei nicht wenigen Menschen kam das gut an, selbst wenn sie diesmal nicht für Wlazny gestimmt haben. In Interviews wirkte er manchmal unerfahren, dadurch aber zugleich unbekümmert und unverbraucht. Angesichts der politischen Orientierungslosigkeit und des Frusts über die etablierten Parteien hob sich Wlazny von den anderen Herausforderern Van der Bellens ab, die oft schrill wie FPÖ-Klone klangen.
Wähleranalysen zeigen, dass Wlazny Zuspruch von bisherigen Anhängern aller politischen Parteien erhielt, auch Nichtwähler konnte er mobilisieren. Besonders alarmierend muss das Phänomen »Pogo« für Sozialdemokraten und Grüne sein sowie für die liberalen Neos: Würden er und seine Leute aktuell zu einer Nationalratswahl antreten, dürfte er sicher ins Bundesparlament einziehen.
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