Prozessauftakt nach Überfall: Täter floh mit E-Scooter
Der drogenabhängige Mann gab zum Prozessauftakt vor der 35. Strafkammer sofort alles zu, dass er den Überfall am 19. Januar gegen 19.15 Uhr begangen hatte.„Ich räume ein, dass ich das gemacht habe“, erklärte der vielfach und wohl auch einschlägig vorbestrafte Angeklagte unmittelbar nach Verlesung der Anklageschrift. Am 19. Januar war der Drogenabhängige in seiner Heimatstadtgestrandet.
Im Laufe des Tages habe er mehr und mehr unter heftigen Entzugsschmerzen gelitten. „Ich habe dann die ganze Zeit darüber nachgedacht, wie ich mir Geld für neuen Stoff beschaffen kann“, erinnerte sich der 51-Jährige. Spontan habe er sich dann entschlossen, eine Tankstelle zu überfallen.Aus der Wohnung eines Kollegen will er sich eine angeblich defekte Pistole besorgt, dann einen Blaumann-Overall über- und eine Mütze tief ins Gesicht gezogen haben.
Dann sei er mit dem E-Scooter weggefahren. Laut Anklage wurden rund 930 Euro Bargeld erbeutet. Mit einem Teil der Beute, das gab der Angeklagte auch zu, besorgte er sich nur wenige Minuten später unweit der Tankstelle für 200 Euro neues Heroin.Im Wartehäuschen einer Bushaltestelle wurde er kurz danach festgenommen. Zahlreiche Scheine der Restbeute hatte er in seine Leggings gestopft. Den Flucht-Roller hatte er zuvor woanders abgestellt.
Wie sich später herausstellte, war der Roller in Marl gestohlen worden. Die Anklage lautet auf schweren Raub und illegalen Drogenerwerb. Mindeststrafe: drei Jahre Haft. Das Urteil soll voraussichtlich im September fallen.
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