Die Bundesregierung berät über ein Gesetz, durch das Väter nach der Geburt ihres Kindes zwei Wochen bezahlt freigestellt werden sollen. Der Softwarekonzern SAP bietet nun sogar sechs Wochen an.
Foto: Robert Schmiegelt / Future Image / IMAGOgeht bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf in die Offensive. Das Dax-Unternehmen aus Walldorf teilte der Belegschaft mit, ab dem kommenden Jahr Väter und andere Partner nach der Geburt ihres Kindes sechs Wochen bezahlt freizustellen. »Wir wollen damit zeigen, dass Familienvereinbarkeit und Karrieremachen keine Widersprüche sind«, sagte Cawa Younosi, Personalchef von SAP in Deutschland.
Im Koalitionsvertrag hatten die Regierungsparteien SPD, Grüne und FDP angekündigt, eine zweiwöchige vergütete Freistellung für den Partner oder die Partnerin. Für das Vorhaben kursieren unterschiedliche Begriffe, mal ist von Vaterschaftsurlaub, mal von Väterzeit die Rede – da es meistens Vätern zugutekäme. SAP nennt sein Programm »Partnerzeit«.
Bundesfamilienministerin Lisa Paus sprach am Dienstag über das Vorhaben und nannte es »Familienstartzeit«. Damit solle dem Partner oder – bei lesbischen Paaren – der Partnerin Zeit gegeben werden, sich um die Mutter zu kümmern und sie bei der Regeneration zu unterstützen. Der Gesetzentwurf werde derzeit innerhalb der Bundesregierung beraten. Im November des vergangenen Jahres hatte Paus noch eine Umsetzung für das Jahr 2024 angekündigt.
Laut einer aktuellen Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach gibt es in 44 Prozent der Unternehmen keinen Sonderurlaub für Väter nach der Geburt eines Kindes. Demnach gewähren 26 Prozent der befragten Unternehmen einen Tag, bei weiteren 26 Prozent sind es zwei Tage. Bei lediglich vier Prozent seien es mehr als zwei Tage.
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