Der Streit zwischen Jan Hempel und dem deutschen Schwimmverband ist beendet. Der Ex-Wasserspringer erhält 600.000 Euro Schmerzensgeld.
Jetzt ist der Streit zwischen Ex-Wasserspringer Jan Hempel und dem deutschen Schwimmverband beendet. Der Verband hatte eine unabhängige Aufarbeitungskommission eingesetzt, die ein Schlichtungsverfahren empfahl. Dieses mündete in einem Vergleich.Das Ergebnis: Hempel erhält insgesamt 600.000 Euro Schmerzensgeld und Schadensersatz. Die Hälfte davon sofort, die restlichen 300.000 Euro fließen in Raten über die nächsten zehn Jahre verteilt.
Hempel-Anwalt Thomas Summerer : „Ich bin sehr froh, dass es gelungen ist, eine außergerichtliche Lösung zu finden, die juristische und moralische Ansprüche miteinander verbindet.“ Hempel selbst äußerte sich bis jetzt nicht. Der Fall Hempel hatte die Sportwelt nach Veröffentlichung der ARD-Dokumentation „Missbraucht“ im August 2022 schwer erschüttert. Darin behauptete der Dresdner, dass er von seinem mittlerweile verstorbenen Trainer Werner Langer jahrelang missbraucht worden sei: „Er hat eigentlich keinen Zeitpunkt ausgelassen, um seinen Wünschen freien Lauf zu lassen.“
Hempel sagte, er sei elf Jahre alt gewesen, als sich sein damaliger Trainer zum ersten Mal an ihm verging. 14 Jahre lang, bis 1996, soll der Missbrauch angedauert haben. Hempel, der bei Olympia 1996 und 2000 Silber und Bronze vom Turm gewann, warf dem DSV Vertuschung vor. Daraufhin wurde Bundestrainer Lutz Buschkow, der von den Übergriffen gegen Hempel gewusst, aber nichts Entscheidendes unternommen haben soll, suspendiert. Buschkow sagt, er habe von den Missbrauchsvorwürfen erst durch die Veröffentlichung erfahren.
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