Medienmogul Rupert Murdoch tritt als Vorsitzender des Verlags News Corp. und von Fox zurück und beendet damit eine mehr als sieben Jahrzehnte lange Karriere. Der 92-Jährige übergibt die Leitung an seinen Sohn Lachlan Murdoch, wie am Donnerstag bekanntwurde. Dieser werde alleiniger Vorsitzender von News Corp. und weiterhin Vorsitzender und CEO von Fox sein, teilten beide Unternehmen mit.
„Ich schreibe Ihnen, um Ihnen allen mitzuteilen, dass ich mich entschieden habe, in die Rolle des emeritierten Vorstandsvorsitzenden bei Fox und News zu wechseln“, schrieb Murdoch seinem eigenen Sender zufolge an die Mitarbeitenden. Über seinen Abgang, mit dem mögliche Veränderungen in der Unternehmensführung verbunden werden, war seit Jahren spekuliert worden.
Murdoch werde ab Mitte November den Status „Chairman Emeritus“ haben und die Geschäfte dann an Sohn Lachlan abgeben, wie beide Konzerne mitteilten. Der 52-jährige Lachlan Murdoch beglückwünschte seinen Vater zu dessen „bemerkenswerter Karriere“. Zu Fox gehört unter anderem der Sender Fox News, zur News Corp. gehören etwa das „Wall Street Journal“ und die „New York Post“.Wert auf 20 Mrd.
In Murdochs Besitz befinden sich auch das britische Boulevardblatt „Sun“ und die Zeitung „The Times“. Das US-Magazin „Forbes“ schätzt den Wert des Medienimperiums News Corp. auf mehr als 20 Mrd. Dollar. „Während meines gesamten Berufslebens habe ich mich täglich mit Neuigkeiten und Ideen beschäftigt, und daran wird sich auch nichts ändern. Aber jetzt ist der richtige Zeitpunkt für mich, andere Rollen zu übernehmen“, so Murdoch.
„Wir haben jeden Grund, für die nächsten Jahre optimistisch zu sein“, heißt es in einem Brief weiter. „Unsere Möglichkeiten übertreffen bei Weitem unsere geschäftlichen Herausforderungen.“ Beide Firmen – Fox und News Corp. – seien „bei robuster Gesundheit – so wie ich“. Der Kampf um die Meinungsfreiheit und letztlich um die Freiheit der Gedanken sei noch nie so intensiv wie heute gewesen.
Bereits in den 1970er Jahren hatte Murdoch sein Medienimperium auf die USA erweitert. Murdochs enge Beziehungen zur Macht und sein Geschick, die politische Elite für seine Interessen einzuspannen, sind legendär. „Republikaner dachten ursprünglich, dass Fox für uns arbeitet. Nun stellen wir fest, dass wir für Fox arbeiten“, sagte der Redenschreiber des früheren US-Präsidenten George W. Bush, David Frum, einmal in einem TV-Interview.