Immobilienkrise, Überschuldung, Wachstumsschwäche − die Nervosität an den Märkten nimmt mit Blick auf den Wachstumsgaranten China zu.
Mit einer Zinssenkung versucht China nun zwar, gegenzusteuern. Wie erwartet haben Chinas führende Banken am Montag den Referenzzins für einjährige Kredite gesenkt, wie die Zentralbank bekannt gab. Der Zins für fünfjährige Kredite blieb aber überraschend unverändert.
Die Schwäche der chinesischen Wirtschaft droht zur Belastung für die Weltwirtschaft und vor allem für Deutschland zu werden. Natürlich müsse man sich Sorgen machen, wenn die deutsche Wirtschaft durch eine nachlassende Dynamik in China zusätzliche Probleme bekomme, sagte Wolfgang Niedermark, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des Industrieverbands BDI.
„Die von der deutlichen Konjunkturabschwächung und hohen Schuldenständen insbesondere der Kommunen und des Immobiliensektors ausgehenden Probleme sind beispiellos“, warnte Rogoff − selbst wenn man berücksichtige, dass „die chinesischen Behörden bei der Eindämmung von Wirtschaftskrisen eine bemerkenswerte Erfolgsbilanz“ aufwiesen.
Staats- und Parteichef Xi Jinping appellierte zuletzt an die Chinesen, „historische Geduld“ zu bewahren. Statt kurzfristigen materiellen Wohlstand zu verfolgen, solle sich das Land auf langfristige Ziele konzentrieren, etwa die Verbesserung der Bildung, des Gesundheitssystems und der Lebensmittelversorgung, zitiert ihn die Parteizeitschrift „Qiushi“.
China drohe eine sogenannte „Bilanz-Rezession“, warnte Richard Koo, früherer Chefvolkswirt der japanischen Investmentbank Nomura, im Juni. Koo hat den Begriff in den 1990er-Jahren erfunden, um die wirtschaftliche Lage Japans nach dem Platzen der Finanzblase zu beschreiben. Da Banken, Haushalte und Unternehmen sich damals beeilten, ihre Schulden abzutragen, schrumpfte die japanische Wirtschaft mehr als ein Jahrzehnt. Die Zeit wird als „verlorene Dekade“ bezeichnet.
Für 2023 geht der Internationale Währungsfonds bislang davon aus, dass die Volksrepublik knapp 35 Prozent zum globalen Wachstum beitragen wird. Chinas wirtschaftliche Probleme sind deshalb auch ein Risiko für die Weltwirtschaft. „Es steht viel auf dem Spiel“, schreiben die IWF-Experten Cerdeiro und Jain-Chandra. Wenn Chinas Wachstum um einen Prozentpunkt steige, erhöht sich das Wachstum in anderen Ländern um etwa 0,3 Prozentpunkte.
Experten halten die Auswirkungen der jüngsten Entwicklungen jedoch bislang für überschaubar. „Für die globalen Finanzmärkte ist diese Krise handhabbar“, da die Verschuldung primär im chinesischen Inland und nur zu sehr geringen Teilen im Ausland liegt, betont Joachim Schallmayer, leitender Kapitalmarktstratege bei der Sparkassenfondstochter Deka.
Italia Ultime Notizie, Italia Notizie
Similar News:Puoi anche leggere notizie simili a questa che abbiamo raccolto da altre fonti di notizie.
Konjunkturkrise: Wie es mit Chinas Wirtschaft jetzt weitergehtImmobilienkrise, Überschuldung, Wachstumsschwäche − die Nervosität an den Märkten nimmt mit Blick auf den Wachstumsgaranten China zu. Ökonomen warnen vor einer gefährlichen Abwärtsspirale.
Leggi di più »
Konjunkturkrise: Wie es mit Chinas Wirtschaft jetzt weitergehtImmobilienkrise, Überschuldung, Wachstumsschwäche − die Nervosität an den Märkten nimmt mit Blick auf den Wachstumsgaranten China zu. Ökonomen warnen vor einer gefährlichen Abwärtsspirale.
Leggi di più »
Konjunkturkrise: Wie es mit Chinas Wirtschaft jetzt weitergehtImmobilienkrise, Überschuldung, Wachstumsschwäche − die Nervosität an den Märkten nimmt mit Blick auf den Konjunkturmotor zu. Ökonomen warnen vor einer Abwärtsspirale.
Leggi di più »
Ökonomen fordern EU-weite Warnhinweise für AlkoholRom/Paris - Mehrere Ökonomen des Centrums für europäische Politik (CEP) sprechen sich für Warnhinweise auf Flaschen mit alkoholischem Inhalt aus. Es sei 'die vernünftigste Vorgehensweise' ein EU-weites
Leggi di più »