«Wenn er sie nicht haben kann, soll sie keiner kriegen»: Psychiater Thomas Knecht über Täter im Fall des Stalking-Femizids.
30 Minuten bevor sie erschossen wurde, schickte D. dieses Bild an ihre Mutter. 20 Minuten zeigt das Bild mit der Erlaubnis der Mutter unverpixelt.In diesem Haus in Hamburg nahe dem Bahnhof Altona wurden die zwei Toten aufgefunden.In Hamburg wurde am Dienstagmorgen die 22-jährige S.D.* erschossen. Sie ist in der Ostschweiz aufgewachsen und stand in Hamburg kurz vor der Abschlussprüfung zur Musicaldarstellerin.
D.s Mutter erzählt 20 Minuten, dass U. ihre Tochter seit neun Monaten gestalkt habe. «Er war unheimlich in sie verliebt, doch sie erwiderte das nicht und wollte auch nie körperlichen Kontakt.»Ein Stalkingprozess verläuft in drei Phasen ab. In der «Phase der Hoffnung» hat die Person das Gefühl, dass die Beziehung ein Erfolg wird. In der «Phase des Kummers» weist die angebetete Person die Liebesbekundungen zurück und zeigt sich distanziert.
«Dass er so viel Zeit, Geld und Energie in eine solche Reise investiert, obwohl sie ihn bereits mehrmals abgewiesen hat, ist schockierend.» Brückenbauer beutet, dass diese Person integrativ auf andere wirken und auch gegensätzliche Interessenslagen friedlich zusammenführen kann. Dies gilt gegenüber den polarisierenden Charakteren als vorteilhaft. Bei starker emotionaler Beteiligung, wie bei einer unglücklichen Liebesaffäre, ist es aber offensichtlich sehr schwierig, den Konflikt zwischen den eigenen und den fremden Interessen zu managen.
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