Angesichts wieder steigender Corona-Zahlen wird in den ersten Bundesländern über verschärfte Maßnahmen nachgedacht. Corona Maskenpflicht
„Ich glaube, es ist eine Fehlannahme zu glauben, dass die jetzt beginnende Herbst- und Winterwelle sich von alleine begrenzt“, sagte der SPD-Politiker am Mittwoch bei der Regierungsbefragung im Bundestag. Die vom Robert Koch-Institut angegebene bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt seit mehreren Wochen und lag am Mittwochmorgen bei 799,9 .
In den Kliniken gebe es zurzeit mehr Corona-positive Patienten als zur Spitze der Sommerwelle, sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft Gerald Gaß, am Mittwoch in Berlin. „Wir haben einen Zuwachs von 50 Prozent im Vergleich zur Vorwoche, das ist schon eine gehörige Dynamik, die wir da erleben.“
Die Patienten seien zwar überwiegend auf Normalstationen und kämen vielfach mit einer Corona-Infektion ins Krankenhaus und nicht wegen schwerer Covid-Symptome. „Aber sie verursachen im Krankenhaus natürlich einen enormen Mehraufwand.“ Gaß nannte nötige Isolationsmaßnahmen und einen größeren Personalaufwand für positiv getestete Patienten. Zimmer könnten zudem nicht so dicht belegt werden.
Der DKG-Vorstandsvorsitzende rechnet nach eigenen Angaben in den kommenden Wochen mit längeren Wartezeiten in den Kliniken bei geplanten Behandlungen und damit, dass Stationen mit verminderter Bettenzahl geführt oder sogar abgemeldet werden. Kritisch äußerte sich dazu der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch. Es fehlten weiterhin tagesaktuelle Daten aus den Kliniken zur Lage. Einschränkende Maßnahmen könnten ohne diese Fakten aus den Hospitälern jedoch nicht begründet werden, sagte er der dpa. „Pauschale Verschiebungen von sogenannten planbaren Operationen ohne aussagefähige Daten für Patientinnen und Patienten darf es nicht mehr geben.