Öko-Kunstoffensive oder Zeugnis kultureller Maßlosigkeit? Bei der Tangente, dem neuen, in St. Pölten angesiedelten Festival für Gegenwartskultur trifft man letzte Vorbereitungen für die Eröffnung am kommenden Dienstag.
Öko-Kunstoffensive oder Zeugnis kultureller Maßlosigkeit? Bei der Tangente, dem neuen, in St. Pölten angesiedelten Festival für Gegenwartskultur trifft man letzte Vorbereitungen für die Eröffnung am kommenden Dienstag.Der Rahmen, den sich dieses Festival gegeben hat, ist nicht unbedingt bescheiden. Mit einem – die Wiener Festwochen locker ausstechenden – Budget von knapp 18 Millionen Euro, getragen zu gleichen Teilen vom Land Niederösterreich und der Stadt St.
Tangente-Chefkurator Tarun Kade beschreibt das Themenfeld seines Festivals so: „Es geht um Weltpolitik und lokale Mikrokosmen, um Grassroots-Initiativen und Großkonzerne, es geht um Musik, Theater, Diskurs und Communitys, um Geschichte, Gegenwart und Zukunft, um St. Pölten, Österreich und die Welt. Es geht ums Ganze.“ Und darum, „Spielräume des Handelns und Gestaltens wiedergewinnen zu können“.
Mit einer Operninszenierung des Festwochenchefs Milo Rau startet die Tangente am 30. April: Hèctor Parras Werk „Justice“, intoniert vom Tonkünstlerorchester Niederösterreich, geht von einem verhängnisvollen Industrie-Schadstoffunfall aus, der 2019 im Kongo über 20 Todesopfer gefordert und einen Fluss kontaminiert hat.
Die Genese der Tangente basiert auf einem kulturellen Rückschlag: Als 2019 bekannt wurde, dass der Favorit St. Pölten nicht Europäische Kulturhauptstadt 2024 sein würde, beschloss Niederösterreichs Politik, eine Art Trotzfestival ins Leben zu rufen. Christoph Gurk, der 2021 als künstlerischer Leiter seine Arbeit aufgenommen hatte, schmiss im Frühsommer 2023 vorzeitig hin – wegen „unauflösbarer Differenzen“ mit der lokalen Kulturbürokratie.
Nun also startet das mit erheblichen Friktionen konzipierte Festival – mit einem teuren Programm, an dem Popstars wie Fever Ray teilnehmen und etwa die Band The Notwist ein Minikonzertreihe kuratiert hat. Stefan Kaegi, Mitglied des Theaterkollektivs Rimini Protokoll, wird mit Caroline Barneaud Outdoor-Theater und -Musik veranstalten, und mit Olivier Messiaens Klavierzyklus „Katalog der Vögel“ wird man den Verlust europäischer Vogelpopulationen betrauern.
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