Der Westen Österreichs definiert sich über das Anderssein.
Vorarlberg ist anders. Das ist das, was man im sogenannten Ländle, ganz im Westen Österreichs, gerne sagt. Der Arlberg trenne geografisch und mental zwischen Vorarlberg und Hinterarlberg – sprich Tirol und dem Rest von Österreich.Vorarlberg ist schon anders, aber nicht ganz so anders, wie man tut, meint der Vorarlberger Historiker Wolfgang Weber. Das Andersartige gehört zur Folklore und begründet sich aus der Geschichte heraus.
Richtig eigenständig war Vorarlberg damals aber auch noch nicht, die damalige Oberbehörde, die Statthalterei, war in Innsbruck, und Vorarlberg war nur ein bisschen autonom, aber nicht so autonom wie die anderen Bundesländer. Eine andere Konsequenz daraus war, dass die einheimischen Vorarlberger:innen oft über ein noch so kleines Stück vererbten Boden verfügen, auf dem es vergleichsweise billig ein Haus zu bauen war.
Die Eigentumsverhältnisse in Vorarlberg, die Wohnsituation und das Selbstverständnis aus dem Anderssein-Heraus machten es der Sozialdemokratie in der Geschichte zum Teil schwer, Fuß zu fassen. „Die mussten den Spagat machen zwischen: wir haben Republik gegründet, wir stehen zu Wien - aber um hier zu reüssieren, mussten sie auch Lokalkolorit zeigen.“ Das wurde unter anderem durch das Einheiraten in lokal wichtige Familien bewerkstelligt.
Vorarlberg wird oft als Beispiel für eine frühe Grünbewegung genannt. Dort hat Ende der 60er Jahre die heimische Anti-Atomkraft-Bewegung begonnen; weil man im benachbarten schweizerischen Rüthi ein AKW erbauen wollte. Von Wien kam gegenüber Bern das Okay, aber in Vorarlberg hielt man dagegen. Aus der Bewegung heraus sind schließlich die Grünen entstanden. 1984 waren die Vorarlberger Grünen die ersten in Österreich, die in einem Landtag gesessen sind.
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