Wasserkraft im Tiroler Kaunertal: Auf Talfahrt

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Das Platzertal in Tirol soll einer Wasserkraftanlage weichen. Naturschützer, Landwirte und Paddler warnen vor irreversiblen Schäden.

Bislang nur vom Licht geflutet: das Platzertal in Tirol, eine Hochmoorlandschaft und CO2-Senke Foto: Sebastian Fröhlich /WWFMargarete Moulin 6.9.2023, 13:09 Uhr

Die Stelle haben sie für die Aktion bewusst gewählt. Von beiden Seiten rücken hier die Berge V-förmig zusammen, bilden einen Flaschenhals. Topografisch ideal in den Augen eines Ingenieurs, um hier eine Talsperre zu ziehen. Genehmigt die Politik die Pläne der Tiwag, der Tiroler Wasserkraft Aktiengesellschaft, wird hier in wenigen Jahren eine rund 120 Meter hohe und 400 Meter breite Betonmauer errichtet.

Die Tiroler Wasserkraft AG gehört zu hundert Prozent dem Land, es betreibt den Löwenanteil der über 1.000 Wasserkraftwerke in Tirol. Nun hat der Energieversorger die Pläne zum Ausbau des Kraftwerks Kaunertal zum wiederholten Male zur Umweltverträglichkeitsprüfung eingereicht. Ausbauziel an erneuerbaren Energien für Österreich sind bis 2030 deshalb zusätzliche 27 Terawattstunden, davon 5 Terawattstunden aus Wasserkraft. Der Ausbau des Kraftwerks Kaunertal brächte laut Tiwag eine Leistung von zusätzlichen 886 Gigawattstunden im Jahr. Damit stiege das Unternehmen in eine höhere Liga der Erzeugungsgesellschaften auf.Zu der Protestaktion ist auch Marlon Schwienbacher gekommen.

Immenser Speicherbedarf für den Klimaschutz Ein Besuch bei der Tiwag in Innsbruck. Am ­Eduard-Wallnöfer-Platz hat das Unternehmen seinen Hauptsitz. In der Glasfassade des Baus spiegeln sich die Skateboarder, die auf Betonrampen ihre Sprünge machen. Drinnen, im ersten Stock, setzt sich Wolfgang Stroppa an einen ovalen Konferenztisch und breitet einen Plan darauf aus. Der Diplomingenieur hat für das Ausbauprojekt leitende Funktion.

Schreckgespenst: Blackout Die Dekarbonisierung des Stromnetzes verlangt nach mehr Flexibilität zum Ausgleich der Schwankungen der Wind- und Solarstromerzeugung. Speicher sind dabei eine Möglichkeit, Flexibilität zu liefern. Und Pumpspeicherkraftwerke sind dank der Höhendifferenz eine Option, Energie zu speichern und die Einspeisung und Ausspeisung von Strom im Netz auszugleichen.

Sprudelnde Ungezähmtheit Unter der Wellerbrücke bei Oetz tost die Ötztaler Ache. Sie donnert hier durch eine felsige Engstelle. Heute, an einem Sommernachmittag, wo die Sonne heiß auf die Ötztaler Ferner scheint, ist der Wasserpegel besonders hoch. Touristen stehen auf der Brücke, blicken übers Geländer in das Gesprudel, fasziniert von so viel Ungezähmtheit.

So bliebe das Wasser vor Ort und in Notzeiten verfügbar. „Geben wir es jetzt an die Tiwag, sind die Wasserrechte für 90 Jahre verloren“, sagt Scheiber. Das könne man gegenüber nachkommenden Generationen nicht verantworten. „Kann ich Geld trinken?“, so der Landwirt. Außerdem sei die Energiewende kein Tiroler, sondern vielmehr ein europäisches Projekt. „Ein Speicher, der das europäische Verbundnetz stabilisieren soll, kann also auch woanders stehen als im Platzertal – der kann auch in Thüringen stehen.“

Wie ein Naturschutzverband hat er Parteistellung, wenn größere Bauten oder Infrastrukturmaßnahmen geplant sind. Kostenzer hat das Recht auf Akteneinsicht, er kann Pläne einsehen und darf bei Verhandlungen Stellungnahmen abgeben. Dazu hat er Weisungsfreiheit. „Mir kann kein Politiker reinreden“, sagt er. Kostenzer spricht ruhig und überlegt. Er hat viel Erfahrung mit Konflikten dieser Art. Rund 1.250 Fälle im Jahr landen bei ihm und seinen Mitarbeitern.

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