Eat-the-Rich Filme: Warum wir den Reichen so gerne beim Leiden zusehen.
Wenn Hochstatus-Figuren erniedrigt werden wie in Triangle of Sadness, löst das bei Zuschauer:innen oft eine hämische Freude aus. Warum?Es ist doch so: Wenn eine Milliardärin das überteuerte Meeresfrüchte-Gelee samt Champagner, das ihr gerade von unterbezahlten Angestellten auf einer Luxusyacht serviert wurde, wieder auskotzt, macht das etwas mit uns. Noch besser finden wir nur, wenn sie danach prompt im eigenen Erbrochenen ausrutscht und eine Treppe hinunterfällt.
Wer in den letzten Monaten nach einem Film oder einer Serie gesucht hat, ist früher oder später über sie gestolpert: The Menu, White Lotus, Glass Onion. In ihnen geht es immer um die vermögende Elite, um ihre Dünnhäutigkeit, ihren exzessiven Lebensstil und der damit einhergehenden Verachtung von arbeitenden Menschen.
Schauplatz tertiärer Sektor. In Triangle of Sadness sind es die Yachtbediensteten, die den Superreichen jeden Wunsch von den Lippen ablesen müssen; für sie gibt es nur „Ja, Sir“ oder „Ja, Ma'am.“ Bei The Menu befinden wir uns in einem Nobelrestaurant, in White Lotus in einem Hotel. „Die Unterscheidung zwischen einer öffentlichen Produktionssphäre und einer Privatsphäre bricht da zum Teil zusammen.
„Ein Theater ist ein Unternehmen, das Abendunterhaltung verkauft“, sagte schon Bertolt Brecht. Gleiches gilt heutzutage für Streaming-Anbieter oder das Kino. So schön die Vorstellung auch sein mag, dass dort Kunst und Kreativität für sich allein regieren können, so schnell muss man sich eingestehen, es ist und bleibt ein Geschäft – jemand möchte damit Geld verdienen.
Ironisch visuell am Reichtum von anderen teilhaben, das ganze gleichzeitig ironisch verurteilen und dann ironisch erfreut sein, wenn die Yacht brennt. Ob sich diese Ironie in die reale Welt transferieren lässt, bleibt offen. Bertolt Brecht würde vielleicht deswegen folgern: „Das Theater darf nicht danach beurteilt werden, ob es die Gewohnheiten seines Publikums befriedigt, sondern danach, ob es sie zu ändern vermag.
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