„Wir haben gehofft, die Toten einigermaßen intakt zu bergen“

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Das Erdbeben in der Türkei und in Syrien ist eine Katastrophe, deren Ausmaße kaum zu fassen sind. Vier freiwillige Helfer:innen erzählen, was sie erlebt haben. SZJetzt

Das Erdbeben in der Türkei und in Syrien ist eine Katastrophe, deren Ausmaße kaum zu fassen sind. Vier freiwillige Helfer:innen erzählen, was sie erlebt haben.Am 6. Februar erschütterten zwei Erdbeben der Stärke 7,7 und 7,6 den Südosten der Türkei und das nördliche Syrien. Mittlerweile ist die Zahl der Toten in beiden Ländern auf mindestens 52 000 Menschen gestiegen. In der Türkei sind etwa 200 000 Gebäude zerstört.

„Kurz vor unserem Abflug hieß es, dass es nicht mehr genug Leichentücher gibt – was für eine bittere Nachricht. Meine Kontakte im Erdbebengebiet schrieben mir das. Sie fragten, ob wir neue besorgen könnten. Das erste, was mir vor Ort durch den Kopf gegangen ist: ,Das ist der Tag des Jüngsten Gerichts.‘ Egal wie viele Videos du vorher gesehen hast: Es ist nichts verglichen mit der Realität. Auf der ersten Reise waren wir zehn, auf der zweiten Reise acht Helfer.

„Mein Vater sagte vor der Abreise zu mir: ,Was willst du denn ausrichten?‘ Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, ich muss jetzt dahin. Wir kamen nachts in Hatay an und es gab natürlich keinen Strom. Alles war düster und irgendwo in der Ferne haben wir Feuerstellen gesehen, um die sich Menschen versammelt haben. Wie in einem Weltuntergangsfilm. Die Stadt war ein Trümmerfeld, da stand nichts mehr gerade, weder Häuser noch Autos. Es waren kaum noch Leute da.

Einer der Onkel ist sofort hingelaufen, er rief: ,Mutter, Mutter‘. Wir lagen uns alle in den Armen und haben uns unfassbar gefreut. Aber die Stimme war jünger und wir vermuteten sie vier bis fünf Meter tiefer aus den Trümmern. Also gruben wir sechs Stunden lang weiter und weiter, haben aber niemanden mehr lebend gefunden. Die Leichen der letzten übrigen zwei Verwandten haben wir auch noch am Montag gefunden, allerdings ganz woanders im Haus.

Wir sind in Adana gelandet und haben uns von dort ein Auto gemietet. Anschließend sind wir nach Osmaniye gefahren und später weiter nach Nurdağı bei Gaziantep sowie Hatay. Vor Ort merkt man sofort, dass die Situation weitaus düsterer ist, als Nachrichten und Fernsehen es abbilden können. Wer schon mal in der Türkei war, weiß vielleicht: Eigentlich sind überall Tauben, streunende Katzen, Hunde – ich habe dort kein einziges freilaufendes Tier gesehen.

Wir sind in einem Hotel untergekommen, das natürlich nicht im regulären Betrieb war. An meinem zweiten Tag kam es zu einem recht starken Nachbeben. Seitdem habe ich mir jede Nacht Gedanken gemacht: Wie lange reicht die Luft in diesem Raum? Wie lange könnte man im eingestürzten Hotel überleben? Ich bin ständig aufgewacht mit dem Bild vor Augen, wie ich unter Schutt liege.

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