Wie verschwinden 1,9 Milliarden Euro? Die Spur des Geldes führt nach Manila, über gefälschte Bankbelege zu zweifelhaften E-Mails. Am Ende ist klar, dass es die Milliarden in den Büchern von Wirecard so nie gab. Warum ist das nicht früher aufgefallen?
Eskortiert von der Polizei drängt sich am 4. März 2020 eine Wagenkolonne durch den dichten Verkehr in Manila. Das Ziel: Filialen der beiden philippinischen Banken BDO und BPI. Dort wollen Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young und KPMG Treuhandkonten des Aschheimer Finanzkonzerns Wirecard einsehen, auf denen 1,9 Milliarden Euro liegen sollen. Organisiert hat die Tour samt Polizeibegleitung der philippinische Anwalt Mark Tolentino. So erzählt es ein Insider.
Im Oktober 2019 hatte der Wirecard-Aufsichtsrat KPMG damit beauftragt, eine Sonderuntersuchung auffälliger Geschäfte vorzunehmen. Die Wirtschaftsprüfer von EY nehmen schon seit 2009 regulär die Bilanzen des Zahlungsdienstleisters unter die Lupe.
Erst fünf Tage später, am 9. März erhalten die Wirtschaftsprüfer Kopien der Bankauszüge. Dem Bayerischen Rundfunk liegen Auszüge von sechs Treuhandkonten, sogenannten Escrow Accounts, beider Banken vor. Aus den Auszügen ist nicht ersichtlich, wer wirtschaftlich Berechtigter der Guthaben in Höhe von insgesamt rund 1,9 Milliarden Euro ist.
Nach Monaten des Zuwartens treten die Prüfer offensichtlich erst jetzt an die zentrale Verwaltung der beiden Banken heran. Daraufhin informieren beide Banken EY am 16. Juni und 17. Juni, dass die Bestätigungen der Filialen gefälscht seien.Jetzt tritt Jan Marsalek per E-Mail selbst in Kontakt mit Mark Tolentino, dem Treuhänder auf den Philippinen. Im Zuge der Recherchen können BR-Reporter diesen E-Mail-Verkehr einsehen. So schreibt Jan Marsalek am 17.
Mittlerweile steht der ehemalige Treuhänder in Singapur vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft des Stadtstaates wirft ihm vor, Kontostände für Treuhandkonten falsch angeben zu haben. Anhängig sind insgesamt elf Verfahren. Alle beziehen sich auf die Jahre 2015 und 2016.
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